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 Die kleine Mondnase


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Tom wartet wie jeden Abend auf den Mond. Er kann einfach nicht schlafen ehe er den Mond am Himmel sieht. Heute überredet er sogar Opa, mit ihm gemeinsam zu warten. Tom sitzt mit seiner roten Wollmütze auf dem Kopf ganz dicht am Fenster und presst seine Nase so lange an die Scheibe, bis sie ganz rot und kalt geworden ist. Die Scheibe ist von seinem Atem ganz undurchsichtig geworden. Er schreibt groß "T", "O" und "M" an die Scheibe. Dann, nachdem er den aufgegangenen Mond bewundert hat, schlüpft er schnell unter die Bettdecke.
Er ahnt nicht, das Lulu, die Mondnase, ihn nun im Traum besuchen kann. Denn erst wenn Lulu den Namen eines Kindes weiß, kann sie ihm erzählen, was sie so macht am großen Sternenhimmel. Und heute Nacht steht unübersehbar "M", "O" und "T" auf der Scheibe. Lulu ist glücklich, einen Jungen gefunden zu haben, dem sie erklären kann, was eine Mondnase macht und vor allem, warum sie, von den Kindern auf der Erde aus betrachtet, jeden Abend ein bisschen anders aussieht. Mal voll und rund, mal schmal und sichelförmig, mal gar nicht zu sehen.
Und Tom, der schnell merkt, warum Lulu "MOT" gelesen hat, hört ganz gebannt zu.

Der Erwachsene blättert stirnrunzelnd durch dieses kleine Büchlein. Die Bilder erscheinen wenig hübsch, um nicht zu sagen hässlich. Der Text ist lang und das schwarze Himmelswesen Lulu mit der gelben Mondnase eine etwas seltsam anmutende Erfindung der Autorin Gudrun Wagner. Doch nach dem ersten Überfliegen macht sich Erstaunen breit. Die Idee funktioniert, man kann sich die Mondphasen ganz leicht vorstellen, wenn man Lulu am Himmel sieht und ihr zuschaut, wie sie sich den Sternen zudreht.
Noch erstaunlicher ist die Reaktion der Kinder. Ab vier Jahren ist die Geschichte vorlesbar und verständlich. Und die Begeisterung, mit der Lulu begrüßt wird, Tom dabei zugeschaut wird, wie der den Sternenhimmel betrachtet und wie Lulu erklärt, warum sie mal ganz, mal halb und mal gar nicht zu sehen ist, ist spürbar. Aufgeregt warten die Zuhörer auf das Ende der Geschichte und wollen dann nur noch eins: Den Mond - oder besser gesagt Lulu - am Nachhimmel suchen und sich vorstellen, wohin Lulu gerade schaut.

Diese kleine nette Geschichte ist liebevoll ausgestattet. Es fehlen nicht die wichtigsten Einschlaflieder und Texte, die eine kleine Mondnase kennen muss. Text und Bild richten sich zweifellos an kleinere Zuhörer, doch auch ältere können mit Hilfe der Geschichte verstehen, wie die Mondphasen funktionieren - und dabei ist noch nicht einmal die naturwissenschaftliche Erklärung außer Acht gelassen. Es werden keine Lügen erzählt oder etwas erfunden - nur ein wenig Fantasie hinzugefügt, um den seltsamen Vorgang auch für kleine Kinder verständlich zu machen.

Bleiben als Kritikpunkte nur die "hässlichen" Bilder (mit den Augen des Erwachsenen betrachtet) und der zu hohe Preis.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 01. März 2007 | ISBN: 9783939337324 | Preis: 12,95 Euro | 64 Seiten | Sprache: Deutsch

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