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Textilien mit schönen Borten zu verzieren, schlichte Stoffe aufzupeppen, sich selbst mit Schmuck ein wenig Glanz verleihen, das sind die Bedürfnisse, die Frauen schon immer hatten. Einen guten Begleiter fanden sie hierbei in der Perle, die schon im alten Ägypten als Schmuckobjekt gebraucht wurde. Selbst herstellen muss man sie heute zum Glück nicht mehr, dafür kann man aus der Vielfalt der Farben auswählen und eigene Projekte gestalten. "Das große Perlenbuch" zeigt, wie das geht.
Da es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, Perlen zu verarbeiten, sind die einzelnen Vorschläge in Kapitel unterteilt. Doch bevor man ans Basteln gehen kann, lernt man noch Einiges über den geschichtlichen Hintergrund der Perle und erfährt, welche Verwandlungen sie durchlebt hat. Danach geht es dann endlich los mit den Techniken.
Die bekannteste und einfachste ist die Fädeltechnik. Ausgehend von einer simplen Aufreihung von Schmuckperlen und Pailletten führt die Autorin den Leser in die Möglichkeiten der Netztechniken, der Peyote-Technik und der Zick-Zack-Technik ein. Untermalt werden diese jeweils durch einzeln erklärte Stücke, die man nacharbeiten kann. Eine weitere beliebte Technik ist die des Stickens. Hier wird gezeigt, wie man eigene Muster erstellt und diese mit anderen Techniken erweitern und verblüffende Effekte erzielen kann.
Aber auch die alten Handarbeitstechniken lassen sich gut bei der Perlenarbeit einsetzen. Denn Perlen lassen sich ebenso gut weben, stricken oder häkeln. Auch hier gibt es verschiedene Variationen, die man ausprobieren kann, um die Technik zu festigen. Besondere Schmuckstücke sind ebenfalls beperlte Knöpfe oder selbst gemachte Quasten zum Verschönern von Alltagsgegenständen.
"Das große Perlenbuch" enthält alle unterschiedlichen Techniken, denen man bei der Perlenarbeit begegnen wird. Diese werden allerdings nur kurz angerissen, so dass man Mühe hat, die erklärten Schritte zu begreifen. Auch sind die beigefügten Zeichnungen, die den Fadenverlauf erklären sollen, mehr verwirrend als hilfreich, da sie undeutlich gezeichnet sind. Die verschiedenen vorgestellten Modelle zum Nacharbeiten sind ohne Frage einmalig.
Allerdings fragt man sich auch, wann man sie wohl gebrauchen kann, denn sie sind doch teilweise sehr extravagant und vom Aufbau auch relativ schwer für Anfänger zu arbeiten. Erweitert und bereichert werden die Bastelvorschläge und Anleitungen durch verschiedene Abbildungen von Modellen gefragter Perlenkünstler. Diese sind allesamt bemerkenswert, frustrieren allerdings, wenn man diese Meisterwerke anblickt und gleichzeitig an den "einfachen" Mustervorschlägen scheitert.
Wer sich für die Geschichte der Perlen interessiert und erfahren möchte, welche Kunstwerke damit möglich sind, der wird mit diesem Buch glücklich werden. Aber wer auf der Suche nach einem hilfreichen Ratgeber ist, der ihn in das Hobby des Perlenschmucks einführt, liegt hier falsch, da die Messlatte viel zu hoch liegt und die einzelnen Stücke zu schlecht beschrieben sind.