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Schon immer in der Geschichte der Menschheit gab es Frauen, die wussten, wie sie die Kräfte und Heilwirkungen der Pflanzen für sich nutzen konnten. Im Laufe der Zeit waren das Druiden, Kräuterweiblein, Hebammen, als Hexen verschriene Kräuterkundige und Ärztinnen. Eine der berühmtesten Frauen mit Kräuterwissen ist wohl Hildegard von Bingen. Die wichtigsten und interessantesten Heilpflanzen wurden in dem Buch "Kräuterwissen weiser Frauen" versammelt.
Ein kurzer Abriss über die Geschichte heilkundiger Frauen bildet den Anfang des Buches. Hier erfährt der Leser, welchen Wandel dieser Frauenstand im Laufe der Zeit miterlebt hat, von aufrichtiger Bewunderung bis zu tödlicher Verfolgung. Bedeutsam ist hier auch die historisch veränderte Sichtweise zur Magie. Speziell zur Pflanzenkunde gibt es ein kleines zusätzliches Kapitel über das pharmazeutische Grundwissen, damit man nicht unvorbereitet die Pflanzenbeschreibungen an die Hand bekommt, sondern mit dem nötigen Hintergrundwissen versorgt ist.
Danach folgen die einzelnen Portraits von über vierzig historischen Heilpflanzen. Darunter sind bekannte Sorten wie die Linde, die Kamille oder der Fenchel, aber auch ungewöhnlichere wie der Acker-Schachtelhalm, der Eibisch oder die Wegwarte. Jedes der Pflanzenportraits nimmt zwei Buchseiten ein. Auf der linken Seite findet der Leser eine Fotografie der Pflanze und ein kleines Rezept zum Ausprobieren.
Ebenso erfährt man hier viel Interessantes zu überlieferten Legenden, in denen die Pflanze mitspielt, und den Leiden, gegen die man sie eingenommen hat. Natürlich wird auch berichtet, inwieweit diese Wirkungen zutreffen und ob sie auch von der modernen Medizin bestätigt worden sind. Die rechte Seite ziert jeweils eine alte Abbildung der Pflanze aus Kräuter- oder Apothekerbüchern.
"Kräuterwissen weiser Frauen" ist ein sehr schön gestaltetes Sachbuch über die Vielfalt und den Nutzen von Heilpflanzen. Denn viele der früher gebräuchlichen Arzneipflanzen eignen sich auch heute noch als Mittel gegen kleinere Gebrechen und Krankheiten. Einige der Pflanzen sind lediglich der Vollständigkeit wegen aufgeführt, da sie, worauf deutlich hingewiesen wird, giftig sind und deshalb nicht angewendet werden sollten.
Durch die historischen Zeichnungen der Pflanzen und die beigefügten Sagen über die Ursprünge und den Nutzen der einzelnen Gewächse bekommt das Buch historisch atmosphärischen Charme, der es nicht nur für Kräuterinteressierte, sondern auch für Historiker interessant macht.