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Wo wir auch hinsehen, überall stoßen wir auf Technik. Zuhause steht der Computer, mit dem man arbeiten oder im Internet surfen kann. Zur Arbeit gelangt man per Bahn oder Auto und setzt sich dort dann ebenfalls an einen PC oder bedient eine komplexe Maschine, die Teile fertigt, aus denen dann Konsumgüter oder weitere Maschinen und Apparate hergestellt werden. Glühbirne, Handy, Telefon, all das sind Teile unseres Lebens, die nicht mehr wegzudenken sind. Da stellt sich die Frage, ob es denn unnatürlich ist, dass wir "In der Technikwelt leben".
Doch bevor diese Frage geklärt werden kann, sollte man doch vorher definieren, was Technik eigentlich ist. Der Autor stellt klar, dass Technik die Entwicklung des Menschen unabhängig vom Strom von Anfang an begleitet hat. Das fängt bei den ersten Feuerwerkzeugen an und geht über Mühlen und Dampfmaschinen bis zu den Automobilen. Ebenso greift er die Frage auf, ob die Zivilisation von der Technik beherrscht wird, und beantwortet sie mit einem klaren Nein, denn all die vermeintlichen Zwänge der Technologie, nach denen wir uns richten, resultieren letztendlich aus früher getroffenen, schwer rückgängig zu machenden Entscheidungen unsererseits.
Interessant ist hier der Versuch, die technische Entwicklung vorher zu sehen. Dies jedoch stellt sich anhand der detaillierten Erläuterungen und Aufzählungen bestimmter Statistiken als reines Glücksspiel heraus. Lediglich der historische Rückblick, dem ein eigenes Kapitel gewidmet ist, kann zeigen, weshalb sich manche Dinge entwickelt haben und einige wider Erwarten nicht. Durch die Technisierung ist auch die Globalisierung erst möglich geworden und dadurch auch die Ähnlichkeit einiger Kulturen. Dass dennoch ein Hang zur kulturellen Vielfalt besteht, beweisen eigens aufgeführte Beispiele und Vergleiche.
Vom Raubbau durch die Technik, die einerseits Wohlstand verschafft, andererseits auch die Ökologie ausbeutet, handelt der nächste Abschnitt. Hier zeigt der Autor die Zwiespaltigkeit des Themas auf, da in der Technik sowohl das Potential zur Zerstörung als auch zum Erhalt enthalten ist. Ein besonders interessanter Abschnitt beschäftigt sich damit, dass durch die technische Entwicklung keineswegs die Arbeit leichter geworden ist, sondern dass es lediglich möglich wurde, wesentlich mehr zu leisten.
Gerade bei kritischen Themen stellt sich auch die Frage, ob die Technik geregelt und eingeschränkt werden sollte oder ob der Markt die Nachfrage bestimmen darf. Hier zeigt sich das oben schon genannte Problem, dass sich nur schwer Vorhersagen treffen lassen, welche Dinge überhaupt vom Markt anerkannt werden. Ebenso kritisch setzt sich der Autor mit den Gefahren und dem Nutzen der Technik auseinander und macht dies zum großen Teil an der Waffenentwicklung und Kriegsführung fest. Ob die Technik ein Segen oder ein Fluch ist, wird im letzten Abschnitt diskutiert, denn zwar führt die Entwicklung zu einer Erweiterung des Wissens und der Möglichkeiten, überfordert andererseits aber auch teilweise den menschlichen Geist.
"In der Technikwelt leben" ist ein kritisches Sachbuch, das sich sehr übersichtlich und umfassend mit allen Problemen und Details der heutigen hoch technisierten Kultur auseinander setzt. Hierbei werden alle Themen so objektiv wie möglich beleuchtet, so dass es dem Leser möglich ist, sich ein eigenes Bild zu machen und eine Meinung zu bilden. Für jeden, er sich in die moderne Kultur hineinfühlen und vertiefen möchte, bietet dieses Sachbuch unterhaltsamen und fundierten Lesestoff.