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Alex freut sich, als seine Oma, die berühmte Reporterin Kate Cold, mit in den Himalaja begleiten darf. Und noch mehr freut er sich, als er bei seiner Oma seine ehemalige Nadia Santos trifft, mit der er im Dschungel des Amazonas ein haarsträubendes Abenteuer erlebt hatte. Sofort reisen sie nach Indien weiter. Auf dem Flug lernt Alex den sympathischen Tex Gürteltier kennen, der ihm - kaum sind sie in Indien - dann auch noch das Leben rettet.
Aber was zuerst wie eine exotische Reise auf das Dach der Welt, ins Reich des Goldenen Drachen, beginnt, wird schon in Indien zu einem gefährlichen politischen Spiel: Denn als Alex und Nadia, mehr aus Spaß, hinter Tex Gürteltier her schleichen, belauschen sie eine seltsame Unterhaltung zwischen ihm und unheimlichen Kriegern. Und schon hier wird ihnen klar, dass sie Tex noch einmal begegnen werden, allerdings unter wenig erfreulichen Umständen. Tatsächlich: Kaum sind sie in dem Reich angekommen, wird Nadia zusammen mit fünf weiteren Mädchen entführt. Kate stellt sich resolut an die Spitze der kleinen und eher kampfunfähigen Armee des Landes, um ihre junge Freundin zu finden. Alex aber macht sich alleine auf den Weg, um seine Freundin zu retten.
Die Entführung entpuppt sich als Ablenkungsmanöver. Als Alex glücklich die Mädchen gerettet hat, mit Hilfe zweier Mönche, finden sie den König des Landes entführt und dessen mystischen Ratgeber, den goldenen Drachen gestohlen. Und als ob dies noch nicht genügen würde, treffen Alex und Nadia auf das verschollene Volk der Yetis.
Allendes zweites Abenteuer um Aguila und Jaguar ist insgesamt rascher und bringt die Geschichte schneller auf den Punkt. Zwar ist auch diese abenteuerhaft und enthält zahlreiche mythische Elemente, doch ist es mehr ein Krimi. Yetis, Totemismus, buddhistische Weisheiten treffen hier auf kapitalistische Habgier und Brutalität.
Spannend und brutal ist diese Geschichte; teilweise so brutal, dass sie kaum für Jugendliche geeignet ist. Zwar ist die Geschichte lehrreich und trotz vieler moralischer Kommentare nicht moralisierend, aber manche beschriebene Gewalt hat kaum eine Funktion. Hier schießt Allende - leider - über ihr Ziel hinaus.
Wieder liest Marc Oliver Schulze souverän die komplexe Geschichte und gibt jeder Figur ihre eigene Stimme.
Und mehr noch als beim ersten Teil kann man zwar die Geschichte als hervorragend empfehlen, muss aber vor der Brutalität warnen.