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Achtung: Wer "Die vergessene Insel" und "Die Gärten von Sangali", Teil Eins und Zwei der Serie "Slhoka", noch nicht gelesen hat, wird in dieser Rezension zwangsläufig einiges über deren Inhalt erfahren. Informieren Sie sich
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hier über den Auftaktband der Abenteuerserie von Adrian Floch, Ulrig Godderidge und Koloristin Lyse und
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hier über Band Zwei.
Der Krieg der Flammen geht dem Ende zu. Das Jahr Sieben der Auseinandersetzung zwischen Zeide und Okrane wird nach dem Willen des Purpurkaisers, der in der Hauptstadt Chandry-Bakan gottgleich residiert, durch die "Ultimative Waffe" entschieden. Sie zerstört nach Meinung der Götter die Harmonie der Welt und öffnet der Hölle die Tore. Sie versuchen, dem Untergang mit Hilfe des Okrane-Soldaten Slhoka entgegen zu treten. Doch bei der Initiation der Macht geschieht ein Unglück und Leidjill, die Gefährtin Slhokas, erhält einen Teil der Macht. Instrumentalisiert vom Purpurkaiser und seinen Wissenschaftlern versucht Leidjill, Slhoka zu töten. Sie gehorcht durch genetische Veränderung dem Okrane-Soldaten Kraal. Als dieser auf seine ehemalige Geliebte Svendai trifft und versucht, Slhoka mit Hilfe Leidjills zu töten, wacht diese aus der geistigen Umklammerung auf und fällt Slhoka in die Arme. Die einzige Chance für die Vier besteht in einer gemeinsamen Flucht.
Während die Schicksalsgemeinschaft, bestehend aus dem blutrünstigen Kraal, der Söldnerin Svendai, dem Weltenretter Slhoka und seiner Geliebten Leidjill, durch die verschneiten Eiswüsten Zeides flieht, bereitet der Purpurkaiser den finalen Schlag zur Vernichtung des Gegners vor. Er lässt die schreckliche Bombe fertig stellen. Doch das Ziel, das er vorgibt, entsetzt seine Untertanen.
Das dritte Abenteuer aus der Feder von Ulrig Godderidge verblüfft. Aus dem Zweifrontenkrieg und dem Gegensatz Technik contra Magie wird eine Geschichte der Hybris der Mächtigen. Kern der Geschichte ist nicht mehr ein Krieg, sondern der Wahnsinn der Herrscher. Dem gegenüber stehen nicht mehr nur die von den Göttern erwählten Slhoka und Leidjill, sondern alle Menschen, die hinter den schrecklichen Plan der Mächtigen kommen.
Es entsteht ein wildes Hin und Her, Schlachten, Guerillakrieg, Scharmützel, Geiselnahmen und Gefechte wechseln sich ab mit ruhigen, gefühlvollen Szenen. Spürbar wird dies alles auch durch die feinfühlige Farbgebung durch die französische Koloristin Lyse. Sie erweist sich neben dem Szenaristen und Autor Godderidge und dem genialen Zeichner Floch als wichtiges Bindeglied, zwischen dem vermeintlichen Chaos der verschiedenen Handlungsstränge, der Vielzahl der Charaktere und der sehr komplexen Story geschickt zu vermitteln, indem sie einen intuitiven Zugang zum Geschehen erlaubt.
Zweifellos werden Fans dieser Comicreihe auf den vierten Teil warten. Die Geschichte fesselt, fasziniert und beeindruckt nachhaltig. Ohne Kenntnis der ersten beiden Teile ist "Die weiße Welt" völlig unverständlich und Stückwerk. Auch die zaghaften Erklärungen und rückblickenden Einschübe im dritten Teil erzwingen doch die Lektüre der Bände "Die verlorene Insel" und "Die Gärten von Sangali". Jeder Band für sich ist ein Meisterwerk, in seiner Gesamtheit ist "Slhoka" Comic-Kunst auf höchstem Niveau. Vergleichbare Werke sind allenfalls die Serie "Die Schiffbrüchigen von Ythaq" von Arleston und Floch oder der Doppelband "Brüche" von Runberg und Pellé.