In diesen Ferien wollen die fünf Freunde Julius, Richard, Anne, Georg (eigentlich Georgina) und Tim mit Professor Krabbler zelten fahren. Der Professor ist Lehrer an der Schule der Jungs und soll die Ferien über auf die Kinder aufpassen. Eigentlich ein paradoxer Gedanke, da Professor Krabbler ebenso zerstreut ist wie Onkel Quentin und immer nur dem interessantesten Käfer hinterherjagt. Egal, die Kinder freuen sich auf die kommende Zeit der Freiheit, und vielleicht auch auf ein neues Abenteuer.
Das erste scheint sich anzuzeigen, als Anne mit einem riesigen Schreck feststellt, dass hier Züge unterirdisch fahren. Zuerst weiß sie gar nicht, wie sie dieses Rumpeln einzuordnen hat, bis Professor Krabbler sie über dieses Phänomen aufklärt. Die Kinder folgen den Gleisen zu einer Stelle, an der sie aus dem Berg kommen, und finden so zum alten Samuel, der ihnen von den Geisterzügen erzählt, die hier angeblich durchkommen. Auch der Besitzer des Bauernhofs, bei dem die Gruppe ihre Verpflegung kauft, macht sich verdächtig. Warum kann er sich ein teures Auto leisten? Und wozu braucht er all diese Lastwagen und Loren? Und warum reagiert er bei der Erwähnung der Geisterzüge so heftig und verbietet den Kindern sogar, jemals wieder dorthin zu gehen.
Natürlich stachelt dieses Verbot die fünf Freunde nur noch mehr an und zusammen mit Jockel, dem Stiefsohn des Hofbesitzers, machen sie sich auf Entdeckungsreise.
Jedoch nur Julius, Richard und Jockel ziehen nachts los, den Mädchen erzählen sie nichts davon, um sie nicht zu ängstigen. Doch jeder, der die anderen Bände gelesen hat, weiß, dass Georg das nicht mit sich machen lässt, ohne die anderen unter ihren Launen leiden zu lassen.
Tags darauf entdecken Julius und Richard auf einer Karte die Route, die der Geisterzug wohl nimmt. Sie beschließen, sich wieder nachts auf die Lauer zu legen und herauszufinden, warum er nachts fährt. Doch diesmal geraten sie in Schwierigkeiten ...
Mit "Fünf Freunde im Zeltlager gibt es wieder einen Band der Reihe, der ein wenig aus der gewohnten Routine fällt. Diesmal sind die Kinder in den Ferien nicht in der Nähe der Felseninsel, und auch ein anderes Kind, Jockel, nimmt eine wichtige Rolle ein. Auch Herr Krabbler trägt viel zu der Geschichte bei, da er ein sehr humorvoller Charakter ist, obwohl er ebenso zerstreut ist wie Onkel Quentin. Dies führt durchaus zu ein paar sehr amüsanten Szenen.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und leicht verständlich, auch die Illustrationen, die einzelne Szenen abbilden, fehlen nicht. Ein Fan der "Fünf Freunde" wird also von diesem Band nicht enttäuscht werden, auch wenn, wie im sechsten Band, hier einige Alleingänge stattfinden, die den Gedanken an unzertrennliche Freunde ein wenig stören. Georg wird sehr wütend auf die Jungs, die sie und Anne nicht mitnehmen wollen, Anne fühlt sich bevormundet. Dies bewirkt einige Spannungen zwischen den Kindern, so dass sie nicht mehr einig gegen einen äußeren Feind stehen.
Leider fehlt diesem Buch etwas vom gewohntem Charme der Serie, weswegen es in der Reihe an Bedeutung verliert. Kindern, die Fans der Serie ist, wird es aber dennoch sehr gut gefallen.