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Der kleine Tiger ist sauer. Warum glaubt ihm der kleine Bär nicht, dass er in Indien geboren ist? Er rennt zu Maja Papaya und holt sich ihren Atlas. Darin wird er seine Heimat schon finden und den Bären überzeugen.
Erst findet er eine Karte des Sonnensystems, dann eine der ganzen Erde. Aber wo ist Indien? Nach einer Karte mit den verschiedenen Meeren, die es auf der Erde gibt, kommt eine Karte mit den Kontinenten. Immer noch kein Indien.
Maja Papaya hat einen Vorschlag. Sie malt einen roten Pfeil genau dorthin wo Köln liegt. Da wohnt der dicke Waldbär, den kennen der kleine Tiger und der kleine Bär. Dann malt sie zwei dicke rote Pfeile dorthin, wo Indien liegt. Und dann malt sie quer durch Europa eine rote Linie. Die führt durch viele Länder und alle Orte, die auf der Reiseroute liegen, haben eine eigene Geschichte, die Maja den Beiden erzählt.
Sie erklärt sogar, warum es im Süden wärmer ist als in Köln. Nach Europa malt sie die Linie quer durch Asien, bis sie in Indien ankommt. Und dann erzählt sie von vielen Dingen, Menschen und Orten, die es in Indien gibt. Denn Indien ist riesengroß. Und dann malt sie die Linie weiter, denn Tiger und Bär wollen ja auch wieder nach Hause. Aber sie malt ganz verkehrt. Sie malt eine Linie nach Australien, Südamerika und Nordamerika und aufs Meer. Wo will sie bloß hin?
1993 im Mosaik-Verlag erschienen, nahm sich Bassermann des Großen Kleinen Tiger-Atlasses an und brachte 2002 eine Sonderausgabe heraus, die für weniger als acht Euro zu haben ist.
Dafür bekommt man eine ganze Menge. Ein riesiges, in sehr festem Karton gebundenes Buch, dass eine nette, liebevolle, warmherzige Geschichte von Janosch erzählt. Versehen mit den bunten Bildern des Autors ist dieser "Atlas" ein gelungenes Geschenk und ein Quell der Überraschung für Betrachter ab sechs Jahren.
Die Geschichte ist gut erzählt, macht Spaß und so ganz nebenbei lernen die kleinen Zuschauer (und Leser) ein wenig über die Erde, ihre Kontinente, Meere und die viele Orte, die auf der Route von Köln nach Indien und wieder zurück liegen.
Doch eins ist dieses großformatige Buch ganz gewiss nicht, nämlich ein Atlas. Die Karten strotzen nur so vor Klischees und skurrilen Einfällen Janoschs. Dies tut der Wirkung zwar keinen Abbruch, aber als Atlas oder Atlasersatz kann man dieses Buch nicht verwenden.
Es ist ein Märchenbuch, eine spannende Geschichte für die Kleinen und Größeren - nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Leider können Kinder die Beschriftungen der Karten und Textblasen der Zeichentrickfiguren kaum lesen - sie sind in typisch schlunziger Janosch-Schrift gehalten und nur Erwachsenen zuzumuten.
Da der Preis sensationell niedrig ist und Bilder wie Text einfach nur liebenswert sind, kann man dieses Werk uneingeschränkt empfehlen.