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Der Männerschwarm Verlag hat sich auf schwule Literatur spezialisiert. In seiner Erotiklinie ist nun "Der Escort" erschienen.
Jan sieht gut aus, ist umwerfend im Bett und damit verdient er auch sein Geld. Als er bei einem Freier zufällig erfährt, dass einer seiner Stammkunden ermordet wurde, setzt er es sich in den Kopf, den Mörder zu finden. Seine Suche führt ihn zu den verschiedensten Personen (und in deren Betten), die ihm teils Informationen zukommen lassen und teils auch selbst bei der Suche mithelfen.
Soweit die Handlung. Hört sich ja eigentlich ganz gut an, für einen Erotikroman - allzu viel Handlung wird ja auch niemand erwarten. Leider ist die Handlung von allen Teilen des Romans aber wohl noch am glaubwürdigsten.
Auch wenn man der Unterstellung Buche trägt, dass Männer eher mit ihren Geschlechtsorganen denken denn mit dem eigentlich dafür vorgesehenen Organ, ist der Sex in diesem Buch maßlos übertrieben. Man kann Prostitution verherrlichen und, ja, es gibt auch Prostituierte, die ihren Job lieben - ob die allerdings so ein notgeiler Haufen wie die Ansammlung von "Escorts" in diesem Buch ist, darf man dann doch getrost bezweifeln. Deren Motto ist eher (frei nach einem bekannten Fußballer): "Nach dem Orgasmus ist vor dem Orgasmus."
Die Hauptfigur Jan schläft sich durch alle Betten, in Szenarios, die mal mehr, mal weniger Sinn ergeben. Da wird fast so jeder Fetisch durchgeackert: Erstickung, Urin, S/M und auch eine Vergewaltigungsszene gibts da.
Wenn es ja wenigstens noch irgendwie erotisch geschrieben wäre - aber das fehlt hier vollkommen. Da geht es mechanisch zur Sache und vulgärer kann man es kaum mehr beschreiben. Das ist nicht sexy, das ist nicht erotisch, aber als Onaniervorlage reicht es allemal.
Die Erwartungen an einen Erotikroman sind schon von Natur aus nicht so hoch gesteckt. Wenn man sich ein solches Buch kauft, erwartet man keinen Pulitzer-Preisträger, aber wenigstens sexy, das sollte es schon sein. Dieses Buch kann einwandfrei nur jenen empfohlen werden, die wirklich nur was zum Runterholen brauchen.