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Viele Menschen stehen aus den verschiedensten Gründen im Mittelpunkt der Medien. Jens Bergmann und Bernhard Pörksen haben ihre Journalistikstudenten auf genau diese Medienmenschen losgelassen, vom Kirchenmann zum Politiker, vom Publizisten zur Sportlerin, und viele haben teilweise erstaunliche Einsichten in ihren Teil der Medienwelt zugelassen.
Dreißig Interviews sind in "Medienmenschen" versammelt. Und immer geht es um den Umgang mit Medien, um die Prozesse, die dabei ablaufen, um Medienpolitik und PR, um das Bild der Medien und das Bild, das die Medien von Medienmenschen zeigen.
Die Namen der Interviewten gehören zu einem großen Teil zur Creme der deutschen Prominenz - Joschka Fischer ist dabei, Michael Sommer und Ursula von der Leyen, daneben auch Franziska van Almsick und Günther Netzer, zum Teil sind es aber auch Leute, die schon viele Schlagzeilen wert waren, wie Verona Pooth oder Anouschka Renzi, deren Verdienste weniger spektakulär sind, als ihre Medienerfahrung.
So manches Interview ist wirklich überraschend. Wenn Trigema-Chef Wolfgang Grupp seine sehr klare und direkte Vorgehensweise darstellt, wenn Gregor Gysi die Wellenbewegung der journalistischen Meinungen über ihn aufzeigt, oder der Schauspieler und Aktivist Matthieu Carrière zeigt, wie er einerseits die Medien in persönlichen Dingen scheut, andererseits aber die Medien auch zu besonderen Aktionen benutzt.
Alle studentischen Frager gehen mit guter Recherche ins Interview, geraten einerseits meistens an erstaunlich offene Befragte, bleiben manchmal aber doch im Korsett ihrer vorgefertigten Fragen stecken. Und an manchen Stellen merkt man auch, dass die Befragten einfach mehr Erfahrung mit der Situation haben, als die Frager.
Für PR- und Medienmacher ist dieses Buch massiv interessant. Denn hier gibt es einen Blick hinter die Kulissen, auch wenn für die Interviews letztlich das gleiche gilt, wie es so oft darin heißt: Medienmenschen sind Bilder und Fassaden, hinter deren Masken man den wahren Menschen oft nur erahnen kann.