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Memo (besser bekannt unter dem von Ravensburger geschützten Namen »Memory«) ist ein simples Spiel.
Die Karten werden gemischt und mit der Rückseite nach oben auf den Tisch gelegt. Anschließend beginnt der jüngste Spieler der Gruppe damit, zwei Karten umzudrehen und so lange offen liegen zu lassen, bis sie all seine Mitspieler gesehen haben. Deckt er ein Paar auf, darf er es behalten und zwei neue Karten aufdecken, hat er kein Paar, ist der nächste Spieler an der Reihe. Dieser verfährt wie sein Vorgänger und so geht es reihum, bis auch das letzte noch verbliebene Kartenpaar gefunden wurde. Wer die meisten Paare sein eigen nennt, hat gewonnen. Variationen bei Memo gibt es höchstens bei der Anzahl der Karten sowie den auf der Vorderseite abgedruckten Motiven. Für Schulanfänger bieten sich Buchstaben-Memos an, Greenpeace-Aktivisten greifen eher zu Umwelt-Motiven und Sprachschüler zu solchen Memos, bei denen auf der Hälfte der Karten Abbildungen zu sehen sind, auf der anderen Hälfte die dazugehörenden Vokabeln. Für jeden Geschmack, jedes Alter und jede Spiellaune gibt es die passende Ausgabe, nahezu jeder Spielehersteller hat eine erkleckliche Anzahl in seinem Programm.
Bei »Munchkin Memo« von »Pegasus Spiel« bilden die kleinen Fantasy-Figuren des beliebten Kartenspiels »Munchkin« die Motive der Karten. 64 Bild- und zwei Leerkarten für eigene Motive finden sich in der Schachtel, die sonst nichts enthält; auch keine Werbung für andere Spiele. Eine gedruckte Anleitung finden die Spieler jedoch auf der Rückseite der Packung, so dass auch Spieler, die noch nie ein Memo in der Hand hielten, ohne Schwierigkeiten spielen können.
»Munchkin«, die von Steve Jackson erdachte Parodie auf gängige Rollenspiele, erreichte binnen weniger Jahre Kultstatus; nicht zuletzt auch wegen den Zeichnungen von John Kovalic sowie den oftmals zweideutigen, satirischen Texten.
Was 2001 mit einem Kartenset begann und 2003 nach Deutschland kam, hat sich inzwischen einen festen Platz in der Spieleabteilung gut sortierter Supermärkte erobert. Dabei blieb es nicht bei dem ursprünglichen Kartenspiel. Neben dem hier besprochenen Memo existiert einen bereite Auswahl an Merchandising-Produkten sowie ein Rollenspiel nach Regeln von d20.
Doch auch was das Genre betrifft haben sich die Munchkins entwickelt. Waren sie ursprünglich im Fantasy-Rollenspiel-Bereich angesiedelt, gibt es sie inzwischen auch mit Motiven aus Western, SF, Horror und aus der Welt der Piraten.
Dieses Memo-Spiel orientiert sich an dem Original. Schön ist, dass die Motive abermals von John Kovalic stammen. So sind die Karten liebevoll illustriert und zeigen deutlich, warum Munchkin so beliebt ist, obwohl ein Memo nicht den Charme des Kartenspiels erreichen kann, da hier auf Texte verzichtet wurde. Es sind lediglich die Figuren in verschiedenen Szenen zu sehen, mal mit einer Kettensäge bewaffnet, dann wieder hoch zu Ross oder mit leeren Taschen.
Schade ist, dass lediglich 32 Motive verwendet wurden. Es gibt bedeutend umfangreichere Memo-Spiele. Um diesem Manko entgegenzuwirken hat Pegasus allein vier bei ihnen erschienen Memos die gleiche Rückseite spendiert, so dass man sie zu 4 mal 64 Karten erweitern kann. Da dies aber auch vier Mal Ausgaben für ein großes Memo bedeutet, ist dies zwar praktisch, ersetzt aber nicht ein von Anfang an umfangreiches Spiel. Bedenkt man zudem, dass »Munchkin Memo« zwar für Kinder ab sechs Jahren geeignet ist, an den Motiven jedoch eher ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene Freude haben, wäre ein größerer Umfang wünschenswert gewesen.
Fazit: Ein liebevoll gestaltetes, humorvolles Memo aus der Munchkin-Welt, das etwas umfangreicher hätte ausfallen können, durch die gelungenen Grafiken aber überzeugt.