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Städtekalender sind beliebte Andenken nach einer Reise oder Geschenke an ferne Freunde und Verwandte. So tummeln sich besonders zum Jahresende Unmengen von Kalendern in den Buchländen der großen Städte, die Sehenswürdigkeiten und andere Aufnahmen des betreffenden Ortes zuhauf zeigen. Berlin ist da keine Ausnahme - und auch der NZVP Verlag hat beschlossen, Kalender zu diesem Thema beizusteuern.
In zwölf Bildern wird so die Stadt, oder besser ihre Touristenattraktionen, gezeigt.
Hierzu zählt das so genannte neue Berlin, vertreten durch den vom Architekten Ieoh Ming Pei entworfenen Anbau des Deutschen Historischen Museums mit seiner schneckenförmigen Treppe und die Regierungsgebäude am Reichstagsufer. Das Reichstagsgebäude sieht dagegen nicht wie ein modernes Parlamentesgebäude aus, sondern ist von seiner preußisch-protzigen Seite getroffen - und passt damit gar nicht mal schlecht zur Staatsbibliothek und dem Berliner Dom, die ähnlich Ehrfurcht gebietend dargestellt wurden.
Auch königlich, jedoch filigraner ist das ebenfalls abgebildete Schloss Charlottenburg, das früher als ein Wahrzeichen des alten West-Berlins galt, ebenso wie das Haus der Kulturen der Welt mit seinen futuristisch-altmodischen Formen. Für Ostberlin stand früher dagegen eher der Neptunbrunnen. Da er von oben fotografiert wurde, müssen Leute, die noch nicht davor standen, vielleicht zweimal schauen, bevor sie Neptun auch wirklich auf dem Bild erkennen.
Dann bleiben noch die "neuen" Attraktionen der Stadt, die Hackeschen Höfe und der Gendarmenmarkt - in diesem Kalender gleich zweimal und genau hintereinander vertreten. Immerhin sieht man verschiedene Ansichten des Platzes: einmal einen der Dome und einmal den Weihnachtsmarkt vor dem Schauspielhaus.
Aus dem Rahmen fällt nur das Bild, das auf der Siegessäule aufgenommen wurde und den Tiergarten zeigt. Die Siegessäule selbst ist hier nur als Schatten zu sehen. Ein Bild, das wohl nur in diesem Kalender zu finden ist.
Bis auf diese witzige Idee entsprechen die Fotos in Stil, Perspektive und Qualität dem guten Durchschnitt. Sie sind sicher nicht gestochen scharf, wenn man nur nah genug herangeht. An der Wand fallen diese kleinen Schwachstellen jedoch nicht wirklich auf. Ansonsten sieht man die typischen Sehenswürdigkeiten mehr oder minder komplett auf den Bildern abgebildet.
Das Kalendarium ist zweisprachig - Deutsch und Englisch - gehalten. Die Monate stehen in beiden Sprachen nebeneinander, ansonsten steht die englische Angabe unter der deutschen.
Die Angaben zum Monat findet man in zwei Spalten; ganz oben die Wochentage, darunter in bis zu drei Reihen die Daten der einzelnen Tage. Ganz links und etwas kleiner ist die jeweilige Kalenderwoche verzeichnet.
Sonntage sind fettgedruckt, ansonsten sucht man Angaben zu Feiertagen vergeblich.
"Berlin 2008" erfindet sicher nicht das Rad - oder passender, das Kalenderblatt - neu.
Dafür hat man hier einen hübschen Kalender mit Bildern aus Berlin, die die bekannten Wahrzeichen der Stadt zeigen. Sicher nicht in spektakulären, dafür in netten, ansprechenden Bildern. Ein Kalender, den man bedenkenlos verschenken kann.