Gil Grissom ist enttäuscht. Ihm und seinem Team ist es nicht gelungen, haltbare Beweise gegen Tom Lessor wegen Mordes zu sichern. So ist es dem Verdächtigen möglich, sich nach Florida abzusetzen. Grissom macht sich nach diesem Rückschlag an die weiteren Ermittlungen, um vielleicht Lessor doch noch festnageln zu können. Es sind mögliche neue Beweise aufgetaucht, die aber noch ausgewertet werden müssen. Damit Lessor sich aber nicht ins Ausland absetzen kann, bittet Gil Grissom den befreundeten Kollegen Horatio Caine, in Miami um Hilfe.
Horatio verspricht seine Hilfe, ahnt aber jedoch nicht, dass in diesem Zusammenhang ein weiteres Verbrechen begangen wurde. Es dreht sich ebenfalls um Lessor, denn dieser ist verschwunden. Es gibt Hinweise auf eine Mögliche Entführung, doch es ist nicht sicher, ob es sich um ein wahres Verbrechen handelt oder Lessor seine Flucht nur als Entführung getarnt hat.
In den Mittelpunkt von Horatios Ermittlungen rücken einmal die bezaubernde Sängerin Maria Chacon und der Stiefsohn von Lessor, Daniel Boyle.
Würde die hübsche Sängerin alles in Bewegung setzen, damit sie die Karriereleiter weiter steil hinaufsteigen kann? Inwieweit hängt der Steifsohn mit in dem Verbrechen drin?
Zu all diesen ungeklärten Fragen bereitet ein Killer-Trio Horatio Kopfzerbrechen. Der Ermittler und sein Team werden an die Grenzen ihres Könnens geführt und somit entscheiden strategisches Geschick und Einfühlungsvermögen über den Ausgang der Ermittlungen.

Mit "Fluchtpunkt Florida" legt Max Allen Collins den ersten Roman zur gleichnamigen Fernsehserie, CSI: Miami, vor. Auch diesmal handelt es sich um einen nicht verfilmten Fall, somit dürfen die Fans gespannt darauf sein. Wer die anderen CSI-Romane von Collins kennt, weiß, dass er kurzweilig zu erzählen versteht.
Auch im vorliegenden Buch wird dem Leser ein interessanter Fall präsentiert. Hinzu kommt noch die Verbindung zu dem Ermittlerteam aus Las Vegas. Zwar geht Collins nicht genau auf die Verbindung zwischen Grissom und Caine ein - es war die Folge "Tod in Miami" von CSI Las Vegas - er setzt sie als bekannt voraus. Die Geschichte ist kurzweilig, ein wenig verworren vielleicht, aber dennoch gut.
Die Umwelt, Miami als Stadt und alles Weitere sind gut beschrieben.
Anders hingegen die Charaktere. Ist man es von Collins gewohnt, gute und solide Charakterbeschreibungen zu erhalten, so wird man in diesem Roman enttäuscht. Es gibt zwei Charaktere, welche wirklich gut ausgearbeitet wurden.
Einmal natürlich der Sprengstoffexperte Horatio Caine, als Leiter der CSI-Einheit in Miami. Er ist ein besonnener und gebildeter Mann. Im Vergleich zu seinem Kollegen Gil Grissom ist Horation aber geradezu emotional. Er erhebt seine Stimme, schüchtert teilweise Verdächtige ein und reagiert auch gefühlsbetont bei den Ermittlungen.
Adele Sevilla, eine Polizistin, hat neben Caine ihren großen Auftritt. In der Fernsehserie spielt sie allerdings nur eine Nebenrolle.
Fast gänzlich hingegen fehlen die Beschreibungen zu Tim Speedle, Eric "Delko" Delektorsky, Dr. Alexx Woods und Calleigh "Bullet Girl"Duquesne. Ab und an verliert der Autor ein Adjektiv an sie, doch ins Detail geht er nicht. Diese sträfliche Vernachlässigung ist enttäuschend und gibt den Fall einem bitteren Beigeschmack. Ein Kriminalfall lebt eben auch von seinen Ermittlern. Nur eben dieser nicht besonders gut.

"Fluchtpunkt Florida" stellt einen äußerst schwachen Start für die Buchreihe um "CSI: Miami" dar. Für Fans ist es enttäuschend, dass die Charaktere nicht gut ausgearbeitet sind. Für Neueinsteiger hingegen erleichtert das vielleicht die Übersicht.