Hinter fast jeder Anwendung im Computerbereich befindet sich eine oder mehrere Datenbanken. Daher gehören Datenbanksysteme zu den Grundlagen, die die meisten Informatikstudiengänge vermitteln. Die Grundlagen sind dabei meist einfach zu verstehen, doch die vielfachen Möglichkeiten, die die Datenbanken bereit halten, können sehr komplex werden in der Anwendung.

Das Buch der vier Autorinnen Heide Faeskorn-Woyke, Birgit Bertelsmeier, Petra Riemer und Elena Bauer beginnt mit den Grundbegriffen der Datenbanken. Danach geht es weiter im zweiten Kapitel mit dem Phasenmodell. Im dritten Kapitel wird dann das ER-Modell behandelt, bevor es im vierten Kapitel um die Grundlagen des relationalen Modells geht. Das fünfte und sechste Kapitel behandelt auf 150 Seiten die Datenbanksprache SQL in der Version von 2003. Den Abschluss des Buches bilden drei Kapitel über die Anwendungsprogrammierung in Datenbanksystemen, Transaktionen und verwandte Konzepte und physische Speicherstrukturen. Am Ende findet man noch ein Literatur- und Abkürzungsverzeichnis sowie ein Register.

Das Buch entspricht einer zweisemestrigen Veranstaltung an der Fachhochschule Köln, die sowohl eine Vorlesung als auch ein Praktikum umfasst. Dabei haben die vier Autorinnen großen Wert auf die praktischen Aspekte der Thematik gelegt. Sie versuchen, dem Leser nicht nur trockenen Stoff beizubringen, sondern ihn zu ermutigen, selbst einige Beispiele des Buches auszuprobieren und so Übung im Umgang mit Datenbanken zu bekommen. Dabei werden die Datenbanksprache SQL2003 und die Datenbanksysteme Oracle und MySQL vorgestellt und verwendet. Leider wurde das System DB2, welches in vielen Hochschulen verwendet wird, nicht behandelt.

In diesem Buch wird, von den Definitionen abgesehen, darauf geachtet, dass die Texte leicht verständlich sind. Der Text ist grafisch stark untergliedert, wodurch man leicht zwischen Definitionen, Beispielen, Merksätzen und anderen Textarten unterscheiden kann. Das macht das Buch auch zu einem guten Nachschlagewerk, da man die Kästen mit Definitionen beispielsweise direkt erkennt und die anderen Dinge überlesen kann, wenn man sie nicht benötigt.

Die Autorinnen legen sehr viel Wert auf die praktischen Aspekte von Datenbanksystemen. Die theoretischen gehen dabei ein bisschen verloren. Wenn man ein Buch sucht, mit dem man die praktische Arbeit mit Datenbanken auf hohem Niveau erklärt bekommen möchte oder im Studium mit dieser Arbeit konfrontiert wird, eignet sich das Buch als Unterstützung. Falls man allerdings im Studium eher den theoretischen Teil von Datenbanken kennen lernen soll, braucht man dieses Buch nicht und sollte sich ein anderes zulegen. Dabei kann allerdings der praktische Aspekt eine gute Erweiterung darstellen, um sich selbst weiterzubilden.

Obwohl das Buch leicht verständlich geschrieben ist, sollte man mit dieser Formulierung vorsichtig sein. Grundlagen der Informatik sollten dem Leser bekannt sein und auch die Art des Lernens bei einem Studium sollte man beherrschen. Hobbyinformatiker mit nur geringen Kenntnissen sollten vorsichtig sein und erstmal in das Buch reinlesen, bevor sie es kaufen, da es sich nicht an sie wendet. Studenten und Auszubildende werden sich auch über die zahlreichen Übungen in dem Buch freuen, mit denen sie ihr Wissen testen können.