Im englischen Original ist das Kartenspiel Munchkin 2001 erschienen. Seit 2003 wird das Spiel in Deutschland von Pegasus vertrieben. Dabei gibt es mittlerweile viele Erweiterungen, die verschiedene Themen karikieren. In "Spiel mir das Lied vom Munchkin", welches ebenso wie seine Vorgänger von Steve Jackson stammt, wird sich dem Titel entsprechend dem wilden Westen zugewandt.

Das Spiel besteht aus insgesamt 168 Karten und den Spielregeln. Die Karten haben zwei verschiedene Symbole auf den Rückseiten. So gibt es Tür- und Schatzkarten, die in zwei Stapeln nebeneinander gelegt werden. Zu Beginn erhält jeder der drei bis sechs Spieler zwei Tür- und zwei Schatzkarten, die er auf der Hand hält, und besitzt Stufe Eins. Der Reihe nach wird eine Türkarte für alle sichtbar aufgedeckt. Falls es sich dabei um ein Monster handelt, muss dieses direkt bekämpft werden. Bei einer Falle trifft diese auf den Spieler zu, der an der Reihe ist. Falls keiner der beiden Fälle eintrifft, so kann der Spieler die Karte auf die Hand nehmen oder ausspielen und ein Monster von seiner Hand wählen, gegen das er kämpfen möchte oder stattdessen eine weitere Türkarte verdeckt nehmen. Unter den Türkarten sind unter anderem auch Handlanger, Klassen und vieles mehr, die dem Spieler helfen, sich zu steigern und dem Sieg einen Schritt näher zu kommen. Dabei gibt es aber auch Karten, die andere Spieler benachteiligen und diese vor eine nur schwer oder gar nicht lösbare Aufgabe stellen. Die Stufen kann man durch Kampf oder gesonderte Karten steigern. Der Spieler, der zuerst Stufe Zehn durch einen Kampf erreicht, hat das Spiel gewonnen.

Das Spiel Munchkin richtet sich in erster Linie an Rollenspieler. In diesen Kreisen werden Powergamer auch Munchkins genannt und genau über diese Art von Spielern macht sich das Kartenspiel lustig. Mit witzigen Karten und - leider in der deutschen Übersetzung nicht immer zu einhundert Prozent übertragbaren - Wortwitzen sorgt das Spiel für jede Menge Spaß, indem man den anderen Spielern einen (oder mehrere) Steine in den Weg zum Sieg legt. Spieler ohne Rollenspielerfahrung werden einige Witze nicht so gut verstehen und sich eventuell auch mit den Regeln etwas schwer tun, doch nach den ersten stolpernden Schritten ebenso viel Spaß dabei haben, anderen ein Bein zu stellen, wie Rollenspieler. Schwarzer Humor ist dabei ein gutes Hilfsmittel, um das Spiel noch interessanter zu gestalten.

Die Spielregeln sind gut geschrieben und werden immer wieder mit dummen Sprüchen aufgelockert, die den Charakter des Spiels deutlich machen. Die Verpackung ist Form einer Pappschachtel ist etwas unpraktisch, da die eigentlich zwei Stapel des Spiels auf drei verteilt werden müssen und ohne Halterungen in der Box herumrutschen. Die für das Spiel weiterhin benötigten Materialien in Form eines sechsseitigen Würfels und einer Art Counter sind leider nicht im Spiel enthalten. Die Karten sind mit vielen witzigen und stark überzogenen Karikaturen verziert. Der Text auf den Karten ist ebenso locker wie in den Spielregeln und sorgt für jede Menge Erheiterungen während des Spielens.

Fazit:
Eine tolle Erweiterung, die sich mit allen anderen Munchkinspielen kombinieren lässt. Auf in den wilden Westen und lasst uns die Schwiegermutter und den Wild Bill Hiccup besiegen!