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 Vlad Taltos, Band 5: Phönix

Vlad Taltos, Band 5

Serie: Vlad Taltos, Band 5
Autoren: Steven Brust
Übersetzer: Olaf Schenk
Verlag: Klett-Cotta, Stuttgart

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


In den USA sind Steven Brusts Romane um den Auftragskiller Vlad Taltos längst Kult. In Deutschland ist der Buchreihe ein vergleichbarer Erfolg bislang verwehrt geblieben, mehr noch: Nach dem sechsten Band stellte Klett-Cotta die Übersetzung der Romane sogar ein. Zuvor erschien mit "Phönix" im März 2004 jedoch das fünfte Abenteuer um den sympathischen Antihelden.

Vlad Taltos hat in seinem Leben wahrlich schon bessere Zeiten erlebt. Nicht nur, dass seine Ehe gerade in die Brüche geht und ihm das Morden und Intrigieren ernsthaft auf den Magen schlägt, jetzt hat die Dämonengöttin Verra auch noch ein verzweifeltes Gebet von ihm erhört und ihn aus einer brenzligen Situation gerettet. Als Gegenleistung möchte Verra, dass Vlad den König von Grünewehr, einer Insel vor der Küste Dragaeras, umlegt. Was Verra damit bezwecken möchte, erfährt Vlad nicht, aber man kann einer Göttin wohl schlecht eine Bitte abschlagen. Obwohl Magie auf Grünewehr nicht funktioniert, erweist sich der Mord als einfacher als gedacht. Doch jetzt droht ein erbitterter Krieg zwischen Grünewehr und den Dragaeranern auszubrechen, und außerdem sind hartnäckige Rächer hinter Vlad Taltos her. Der hat schließlich genug und fasst den Entschluss, sich endgültig aus dem Geschäft zurückzuziehen …

Nachdem Steven Brust mit "Taltos" einen Roman eingeschoben hat, der chronologisch vor allen anderen "Vlad Taltos"-Geschichten spielt, knüpft er mit "Phönix" wieder direkt an die Handlung an, die die Grundlage zum hervorragenden dritten Band der Reihe, "Teckla", darstellte. Ebenso wie in dieser Erzählung bestimmen die Entwicklung des Protagonisten und dessen Innenleben auch den Handlungsverlauf von "Phönix" maßgeblich, doch im Gegensatz zu "Teckla" vermag das vorliegende Buch nur bedingt zu fesseln. Die erste Hälfte des Romans, die sich mit dem Auftrag der Dämonengöttin Verra und der Ermordung des Königs von Grünewehr beschäftigt, zieht sich unangenehm in die Länge und erweist sich weder als kurzweilig noch als spannend. Auch der Humor der "Vlad Taltos"-Reihe fehlt hier zunächst schmerzlich. Erst mit der Rückkehr nach Adrilankha, der Hauptstadt Dragaeras, beginnt die Handlung Fahrt aufzunehmen, kehrt Steven Brust zu gewohnten Leistungen zurück - und die Lektüre von "Phönix" beginnt endlich richtig Spaß zu machen. Von der Langatmigkeit des Anfangs ist ab diesem Zeitpunkt nichts mehr zu spüren, stattdessen entwickelt der Autor eine spannende und ansprechende Handlung, die seinen Vorgängern an Komplexität und Intelligenz in nichts nachsteht und mit wunderbar abwechslungsreichen und bissigen Dialogen glänzen kann. Nach diesem gelungenen Umschwung innerhalb des Buchs, das inhaltlich frischen Wind ins Fantasy-Genre bringt, bedauert man es als Leser aufrichtig, dass "Phönix" trotz allem nur durchschnittliche Kost für Fans der "Vlad Taltos"-Reihe ist.

Fazit:
"Phönix" schließt direkt an die Ereignisse aus "Teckla" an, hat jedoch etliche Startschwierigkeiten. Wenn man die langwierige und etwas zähe erste Hälfte des Romans allerdings überwunden hat, erwartet den Leser ein abwechslungsreiches und intelligent gestaltetes Fantasy-Abenteuer. Schade, dass Steven Brust das nicht von Anfang an gelungen ist.

Valentino Dunkenberger



Taschenbuch | Erschienen: 01. März 2004 | ISBN: 9783608936483 | Originaltitel: Phoenix | Preis: 15,00 Euro | 299 Seiten | Sprache: Deutsch

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