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Nachdem der irische Schriftsteller Herbie Brennan seinen Roman "Faerie Wars" veröffentlicht hatte - der hierzulande unter dem Titel "Das Elfenportal" erschienen ist -, soll Eoin Colfer, Autor der "Artemis Fowl"-Bestseller, gesagt haben: "Herbie, wenn du hieraus keine Serie machst, werde ich dich verklagen!". Brennan scheint sich das zu Herzen genommen zu haben, denn aus dem Buch wurde eine Reihe, die darüber hinaus internationale Erfolge feiert. Nach "Der Purpurkaiser" und "Der Elfenpakt" erschien nun im Dezember 2007 eine dritte Fortsetzung mit dem Titel "Der Elfenlord".
Zwei Jahre ist es bereits her, seit Henry Atherton das letzte Mal im Reich der Elfen war. Als seine Freunde Pyrgus Malvae und Nymphalis Antiopa plötzlich bei ihm auftauchen, holt ihn die Vergangenheit allerdings wieder ein. Denn im Elfenreich ist eine merkwürdige Krankheit ausgebrochen, die die dortigen Heiler Zeitfieber nennen, da sie die betroffenen Personen rasend schnell altern lässt. Wie eine Epidemie hat das Fieber um sich gegriffen, und auch die königliche Familie ist nicht verschont geblieben: Pyrgus ist infiziert und sieht mittlerweile aus wie ein Mann mittleren Alters. Das ist auch der Grund, warum er zusammen mit seiner Frau Nymph in die Gegenwelt geschickt wurde - denn dort scheint das Zeitfieber keine Wirkung zu haben. Auch Mr Fogarty hat sich mit der Krankheit angesteckt, weigert sich aber hartnäckig, in seine Welt zurückzukehren. Also beschließt Henry, ein weiteres Mal ins Elfenreich zu gehen, um den alten Mr Fogarty doch noch umzustimmen und so dessen ansonsten sicheren Tod zu verhindern. Doch natürlich kommt alles anders, und so findet sich Henry schließlich mit dem blauhäutigen Lorquin vom Stamme der Luchti auf der Jagd nach einem Draugr in der Wüste wieder. Als Blue, Purpurkaiserin und Pyrgus jüngere Schwester, von Henrys misslicher Lage erfährt, macht sie sich sofort auf, um ihm zu Hilfe zu kommen - und gerät dabei in eine geschickt eingefädelte Falle
Kurze Kapitel, spannende Cliffhanger, eine abwechslungsreiche Handlung, verschiedene Perspektiven, häufige Schauplatzwechsel und ein wenig Humor - das waren die Zutaten, die maßgeblich dazu beitrugen, dass sowohl "Das Elfenportal" als auch seine Fortsetzungen "Der Purpurkaiser" und "Der Elfenpakt" so kurzweilige und atemraubende Romane waren. Auch "Der Elfenlord" zeichnet sich über einen Großteil der Erzählung hinweg durch ebendiese Elemente aus und vermag den Leser dadurch kaum mehr loszulassen. Ohne Unterlass jagt Herbie Brennan ihn durch eine facetten- und abwechslungsreiche Geschichte, die in einer gelungenen Mischung alte Charaktere mit neuen Einfällen verbindet. Der Schwachpunkt des vorliegenden Romans kristallisiert sich dabei allerdings schnell heraus: Die Handlung irrt ziemlich ziellos umher und driftet mitunter in sehr abstruse Situationen ab. Was innerhalb der Geschichte sicherlich genau so beabsichtigt ist, da es einem Plan von Mr Fogarty entspricht, bremst seitens des Lesers den Spaß an der Lektüre ein wenig aus. Hinzu kommt, dass die Kapitel gegen Ende von "Der Elfenlord" immer länger werden und dadurch der Spannungsbogen der Handlung immer wieder einzubrechen droht. Der Qualität des Gesamtwerks schaden diese Kritikpunkte aber erfreulicherweise nur geringfügig.
Fazit:
"Der Elfenlord" ist inhaltlich etwas ziellos und vor allem gegen Ende nicht ganz so flott und kurzweilig wie seine drei Vorgänger, erweist sich insgesamt aber nichtsdestotrotz als ansprechende, spannende und humorvolle Lektüre.