Die Familie Heap ist nicht besonders unauffällig. Ihre sechs blonden grünäugigen Jungs sind laut und unbändig. Die grünen Augen stammen daher, dass alle Zauberer sind. Mit der Zeit ändert sich nämlich bei jedem Zauberer die Augenfarbe, so dass man sie schon untrüglich auf den ersten Blick erkennen kann. Doch Sarah erwartet noch ein siebtes Kind. Das wäre ihr allergrößter Stolz, denn ihr Mann Silas, von Beruf "Gewöhnlicher Zauberer" ist ebenfalls ein siebter Sohn. Allerdings verstirbt der junge Septimus in den Armen der Hebamme, die ihn daraufhin der Mutter entreißt. Sie wäre untröstlich, hätte nicht Silas fast gleichzeitig ein ausgesetztes Mädchen gefunden. Ebenfalls neugeboren. So wird die kleine Jenna Teil der Heapfamilie. Bald sticht sie immer mehr heraus, denn sie hat violette Augen und schwarzes Haar.

Auch als die Zeiten für Magier schwieriger werden, halten sie zusammen. Der Zauberunterricht in der Schule wird verboten und so muss Silas seine Kinder nun selbst unterweisen. Auch der Zaubererturm steht ständig unter der Bewachung der Wache. Selbst Beschimpfungen müssen die Zauberkundigen über sich ergehen lassen. Deswegen müsste Jenna sich eigentlich freuen, dass sie selbst keine Anzeichen magischer Begabung zeigt.

An ihrem zehnten Geburtstag jedoch ändert sich ihr Leben schlagartig. Es stellt sich heraus, dass sie die einzige Tochter der Königin ist, die vor zehn Jahren ermordet wurde. Ihre Identität ist entdeckt worden und deshalb steht nun ihr Leben auf dem Spiel. Gemeinsam mit ihrer Familie flieht sie vor den Schergen DomDaniels, der sie tot sehen möchte. Unterstützt werden sie durch Marcia Overstrand, die höchste Magierin, die damals dafür gesorgt hatte, dass Silas die kleine Jenna findet. Mit im Schlepptau haben sie auch einen jungen Wächter, dem sie das Leben gerettet haben, als er im Schnee fast erfroren wäre. Dieser Junge, der sich selbst als Junge 412 vorstellt, spricht ansonsten keinen Ton mehr und ist felsenfest davon überzeugt, dass die schrecklichen Zauberer irgendwas ganz mieses mit ihm vorhaben. Bald jedoch merkt er, dass die Familie Heap wirklich nett ist und als er selbst noch zaubern lernt, gerät seine Welt vollends ins Wanken.

Eine bezaubernde fantastische Welt wird hier vor einem ausgebreitet. Hier gibt es unzählige Gefahren, einen düsteren Bösewicht, liebevolle "gute" Charaktere, die vom Bösen verfolgt werden und Magie. Mit Liebe wird jedes Mitglied der Familie Heap dargestellt, genauso wie der aufopfernde Bote des Rattenbotendienstes oder die Schrecken, die die Marrammarschen bieten. Auch wenn einem von Anfang an klar ist, dass der kleine Septimus nicht verstorben sein kann, da schließlich die Geschichte sich um seine Person dreht, verliert das Ganze nicht an Spannung. Gespannt erlebt man die Verfolgungsjagden und die Repressalien, denen sich die Hauptfiguren ausgesetzt sehen mit. Aufgelockert wird das Ganze durch den gutmütigen Geist Alther, der mit Rat und Tat zur Seite steht, sowie die eingestreuten modischen Vorlieben der höchsten Zauberin.

Das Buch selbst ist liebevoll gestaltet. Der Einband allein vermittelt den Eindruck, etwas Kostbares in Händen zu halten. Wie ein altes Zauberbuch mutet die Gestaltung an. Ebenso mit Liebe wurden die zahlreichen Illustrationen im Innenteil gezeichnet, die durch eine karte am Anfang ergänzt werden. Besonders nett war die Idee, einen Teil einzufügen, in dem man erfährt, was weiterhin mit den Personen geschah, die lediglich am Rande in der Geschichte aufgetaucht sind.

Septimus Heap: Magyk ist der erste Teil einer Trilogie um Septimus Heap. Und so gut wie der erste Teil geschrieben ist, darf man auf die folgenden gespannt sein.