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Die Kunst, eigene Fantasy-Figuren zu zeichnen, ist eine der anspruchsvolleren Arbeiten im Gestaltungsbereich. Nicht jeder bringt die nötigen Fähigkeiten mit, gut und detailreich malen zu können. Doch es gibt in der heutigen Zeit zum Glück noch andere Möglichkeiten, an die gewünschten Ergebnisse zu gelangen. So bietet das Buch "Fantasy Clip Art - Eigene Fantasy Art digital gestalten" die Möglichkeit, etwas zur digitalen Technik zu lernen. Zusätzlich sind auf der beiliegenden Daten-CD zahlreiche Vorlagen zu finden, mit denen man arbeiten kann.
Der erste Teil des Buches ist rein technischer Natur. Dem Leser wird erklärt, was man für Hard- und Software benötigt, um mit den Vorlagen arbeiten zu können. Photoshop ist hier ohne Frage das beliebteste Tool, aber auch die wesentlich preiswertere Variante Photoshop Elements bringt bereits die wichtigsten Funktionen mit, die der ambitionierte Gestalter benötigt. Die Funktionen des Programms werden kurz erklärt, so dass man einen guten Überblick über das Arbeiten bekommt. Wichtig ist hier vor allen Dingen der Umgang mit Ebenen, denn die Bild-Vorlagen auf der CD enthalten viele verschiedene Bestandteile, aus denen man sich ganz individuelle Figuren zusammenfügen kann. Zwar bleibt die Grundform immer gleich, man kann jedoch verschiedene Köpfe, Beine, Arme, Waffen und vieles mehr auswählen. Mit einem Programm, das mit Ebenen nicht umgehen kann, wird man also nicht in den Genuss der Vorlagen kommen können.
Natürlich sollen die Figuren auch Farbe bekommen. Wie man hier am besten vorgeht, erklären die folgenden Kapitel. Flächen müssen mit Grundfarben gefüllt werden, Schattierungen und Lichtreflexe hinzugefügt und Farbschemen festgelegt werden. Zuletzt wird gezeigt, wie das Coverbild koloriert wurde, wie man besonders schnell eine Figur farblich gestalten kann und wie die Clip Arts entstanden sind.
Der zweite Teil stellt die Figuren vor, die auf der CD zu finden sind. Bei teilweise fünfundzwanzig oder mehr verschiedenen Ebenen, auf denen jeweils ein Bestandteil der Figur zu sehen ist, kann natürlich nicht jede mögliche Variation gezeigt werden, dann würde der Band sicherlich über tausend Seiten stark sein. Es wurde jedoch eine gute Auswahl zusammengestellt, die zeigt, wie flexibel die Vorlagen sind. Neben den entsprechenden Figuren wird immer gezeigt, welche Ebenen verwendet wurden, so dass man sie leicht "nachbauen" kann. Natürlich gibt es auch einen Überblick über alle Bestandteile der Figur, die als Text und kleine Icons gezeigt werden, damit man sich besser orientieren kann.
Fast alle Figuren sind von Kevin Crossley entworfen und gezeichnet worden. Sie sind extrem hochwertig und überzeugen vor allen Dingen durch ihren Detailreichtum. Kleine Falten in Kleidungsstücken oder Sommersprossen auf den Gesichtern tragen nicht unerheblich zur Lebendigkeit eines Charakters bei. Allerdings gibt es sechs Figuren, die der Feder von Emily Hare entstammen, diese fallen in der Qualität leider deutlich ab und sind eher in sehr groben Strichen angelegt worden. Das Spektrum reicht von Drachen, Feen, Elfen, Hexen und Zauberern über Baren, Abenteurern und Zwergen bis hin zu Orks, Monstern und Trollen. Zusätzlich finden sich einige Hintergründe, zusätzliche Accessoires und eine Blankospielkarte auf der CD. Besonders positiv sei hervorzuheben, dass die Clip Arts von der CD frei verwendet werden dürfen und nicht nur dem Ausprobieren am heimischen Rechner dienen müssen.