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Die KVA, die Koloniale Verteidigungsarmee der Menschheit, hat ein großes Problem. Es zeichnet sich nach all den Jahren voller Konflikte, Scharmützel und Kriege ab, dass ein Bündnis entstanden ist, das in der Lage ist die Menschheit zu vernichten. Drei Völker von Außerirdischen haben sich verbündet um die Menschen auszulöschen und stattdessen selbst deren besiedelte Gebiete zu bewohnen. Dies alles wäre allerdings nur halb so schlimm, wenn sich ihnen nicht Charles Boutin, einer der herausragendsten Wissenschaftler in Bezug auf die BrainPal-Forschung angeschlossen hätte.
Die einzigen Kämpfer für diese Aufgabe scheinen die Mitglieder der Geisterbrigade zu sein. Sie wurden aus den Genen von Freiwilligen, die vor Dienstantritt gestorben sind, geklont. Ihre DNA wurde so modifiziert, dass sie bessere Sinne und eine größere Ausdauer als Menschen besitzen. Ihr Blut besteht aus Nanoviren und lässt sich für vielfältige Zwecke einsetzen. Zur Kommunikation und als allgemeines Regelsystem für ihren Körper wurde ihnen im Gehirn ein BrainPal eingesetzt. Dieses Gehirn ist verantwortlich dafür, dass die Rekruten, die innerhalb von zwei Wochen auf Erwachsenengröße heranwachsen, mit einem Gedächtnis und einem Basiswissen erwachen. Ihr BrainPal ist ihre größte Waffe und ihre einzige Schwäche.
Aufgrund der sich überschlagenden Ereignisse beschließt die KVA das gespeicherte Bewusstsein von Charles Boutin in einen Klon der Geisterbrigade zu übertragen um herauszufinden, wie dessen Pläne aussehen und warum er zum Überläufer wurde. Doch der erwachte Klon macht keine Anzeichen, dass sich das Bewusstsein von Boutin verfestigt hat. Stattdessen wird er in die normale Ausbildung eingegliedert, bis er in eine Situation gerät, mit deren Hilfe die verschütteten Erinnerungen ans Licht kommen.
"Geisterbrigaden" ist der zweite Roman, den John Scalzi in einer nicht allzu weit entfernten Zukunft spielen lässt. Eine der Hauptpersonen ist Jane Sagan, die auch im Roman "Krieg der Klone" eine Rolle gespielt hat. Dennoch sind beide Romane getrennte Erzählungen und knüpfen nur lose aneinander an.
Die Handlung des Romans ist ungemein spannend und voller Humor. Mit viel schwarzer Tinte werden die brutalen Kampfhandlungen bei den Einsätzen der Truppe beschrieben. Hier gibt es keine Heldentaten, kein Happy End, lediglich bittere Realität. Trotzdem vermag der Autor immer wieder Witz und Raffinesse hineinzubringen. Einerseits geschieht das durch die Kommunikation der Kämpfer selbst, die aufgrund ihres Klondaseins zwar in erwachsenen Körpern stecken aber dennoch das Benehmen von Kindern besitzen, und andererseits durch die vielen Anspielungen auf bekannte und fiktive Science-Fiction- Geschichten und - Filme.
Wer den ersten Roman gelesen und sich über die erstaunlich erfrischende Art des Autors gefreut hat, wird auch dieses Mal begeistert sein. In dieser Erzählung verschmelzen Spannung, Humor, Action und sogar hoch philosophische Anklänge zu einem fesselnden und packenden Ganzen. Aber lesen muss man es schon selbst!