Die Reise des jungen Königssohn Adrian sollte eigentlich ruhig und beschaulich ablaufen. Er ist inkognito unterwegs, um für einige Zeit bei seinem Onkel zu leben. Doch als er auf dem Meer unterwegs ist, bricht die Hölle über ihn herein. Aus heiterem Himmel bricht ein Sturm los und macht aus dem Schiff ein Spielzeug der Wellen. Sowohl er als auch die Tochter des Kapitäns werden von Bord geschleudert und müssen mit ansehen, wie das Schiff auseinander bricht. Und als wäre dies nicht genug, erblicken sie einen Drachen, der Flammen in das Wrack speit. Aber Drachen gibt es nicht!

Elsa, die Kapitänstochter, und der edle Adrian werden gemeinsam mit einer Kiste, an die sie sich geklammert haben, an Land gespült. Dort werden sie schon von Aagard erwartet, den ein Traum an den Strand geführt hat. Er nimmt die beiden Jugendlichen auf und kümmert sich um sie. Als sich jedoch Elsas Schicksal erfüllt, die Kiste sich von alleine öffnet und der darin befindliche silberne Handschuh mit ihrer Hand verschmilzt, weiß Aagard, dass seine Aufgabe erst angefangen hat.

Das magische Kristallschwert, das aus dem Handschuh erwächst, wenn Gefahr droht, hat Elsa erwählt. Vor langer Zeit haben Aagard und die anderen Mitglieder des königlichen Rates über die seltsame Kiste gewacht. Dann jedoch wurden sie durch die Intrigen des aufstrebenden Orgrim vertrieben, verfolgt und teilweise getötet. Es ist an der Zeit, ihm Einhalt zu gebieten, denn er war es, der den Eisdrachen erweckt hat. Aber auch vor Adrian liegt eine große Aufgabe, denn er entdeckt sein angeborenes Talent: Er ist ein Dunkelauge, das bedeutet, er kann durch fremde Augen sehen. Mit dieser Fähigkeit kann er Ruhm oder auch Verachtung ernten, denn Orgrim ist ebenfalls ein Dunkelauge.

"Eisdrache" ist der Auftakt der Reihe "Chroniken der Dunkelheit". Obwohl es ein Fantasyroman ist, nimmt er sich Anleihen aus der Vergangenheit der Kelten und Sachsen und spielt sowohl in Gallien als auch in Britannien. Die beiden Hauptfiguren sind sympathisch und wirken überzeugend. Doch die anderen Charaktere, denen sie begegnen, sind nicht immer das, was sie scheinen.

Für die jungen Leser ist der Unterschied zwischen Gut und Böse klar herausgestellt und auch der Handlung lässt sich leicht und sicher folgen. Dennoch beinhaltet der Roman zusätzlich viele Andeutungen und Details, die erst in den nächsten Bänden aufgelöst werden und Bedeutung erlangen.

Ein spannender und gut für die Zielgruppe modellierter Roman, der sicher mit Begeisterung gelesen wird. Da die Hauptfiguren ein Mädchen und ein Junge sind, fühlen sich sowohl weibliche als auch männliche Leseratten angesprochen.