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 Schwaben-Krimi-Reihe: Schwaben-Herbst


Cover
Gesamt ++---
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Was haben ein Schachspieler, ein Politiker und ein brutaler Frauenschläger gemeinsam? Das fragt sich Katrin Neundorf vom Landeskriminalamt Stuttgart. Alle drei wurden im September beziehungsweise Oktober mit zwei Schüssen getötet, nachdem sie zuvor mit Salzsäure attackiert worden sind. Läuft ein Irrer im ruhigen Schwabenländle herum, der wahllos Leute umbringt? Oder wählt der Täter seine Opfer bewusst aus? Kennen sich Opfer und Täter vielleicht sogar?

Auch Neundorfs Kollege Steffen Braig hat einen Fall, er versucht eine Reihe von Überfällen auf Frauen aufzuklären, die an den Wochenenden begangen werden. Eine der Frauen aber verschwindet nach dem Überfall. Kann Braig sie finden? Und wird sie zur Aufklärung des Falles beitragen können?

"Schwaben-Herbst" ist nicht der erste Krimi, den Klaus Wanninger geschrieben hat. Das merkt man dem Krimi auch an, denn er ist gekonnt und spannend konstruiert. Als Leser hat man bereits recht früh eine Ahnung, will diese Ahnung bestätigt wissen und liest gespannt weiter. Die Ahnung erweist sich schließlich auch als richtig, wenn auch auf eine ganz andere Weise als ursprünglich erwartet. Der Plot von "Schwaben-Herbst" ist also gelungen. Nur leider mangelt es an der Umsetzung. Davon abgesehen, dass man das Buch wohl um ein Drittel kürzen könnte, weil Wanninger immer mal wieder kleine, uninteressante Exkurse macht, die gänzlich unbedeutend für die Geschichte sind, ist dieses Buch sicher kein sprachliches Juwel. Wanninger schafft es nicht, die Personen für den Leser lebendig zu schildern oder sichtbar zu machen. Da wird "überrascht gestarrt", "laut seufzend etwas gesagt", "verärgert geschaut" oder "zögernd gefragt". Körpersprache, Mimik oder Gestik wird für den Leser unauffindbar unter Floskeln, Phrasen und sprachlichen Klischees versteckt. Klassische Tricks die Spannung zu erhöhen, werden allzu plump eingesetzt und sind ärgerlich. Auch eine merkwürdig altkluge Sicht auf die Welt und ihre Dinge schwingt in der Stimme des Erzählers mit und nervt beim Lesen ungemein, hat man doch als Leser seine eigene Sicht, die man gerne auch erweitert, dann aber bitte ohne Zeigefinger.

"Schwaben-Herbst" ist, wie der Titel vermuten lässt, ein Regionalkrimi. Obwohl das Grundgerüst solide konstruiert wurde, kann die Umsetzung leider nicht überzeugen.

Katja Maria Weinl



Taschenbuch | Erschienen: 1. November 2007 | ISBN: 9783940077202 | Preis: 9,50 Euro | 297 Seiten | Sprache: Deutsch

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