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Das Buch mit dem klangvollen Titel "Schwerttänzer" bildet den Auftakt einer lesenswerten Reihe rund um die beiden Schwerttänzer Sandtiger und Del. Der Heyne Verlag hat die ersten beiden Bücher dieser Saga im Jahr 2001 in einem
Doppelband herausgebracht.
Der Süden, die Heimat des Sandtigers, ist ein heißer Fleck Erde. Nomadenstämme und kleine, autarke Siedlungen sind charakteristisch für diesen Landstrich. Der Sandtiger verdankt seinen Namen einem Tier, welches er in seiner Jugend tötete und auf diesem Wege seine Freiheit erlangte. Mittlerweile ist er ein angesehener Schwerttänzer des siebenten Grades.
Sein Leben strotzt nicht gerade vor Abwechslung ... Wenn er sich gerade einmal nicht höchst erfolgreich mit dem Schwert verdingt, leistet er sich Aquivi und schöne Mädchen.
Eines Tages jedoch erscheint eine nordische Frau in eben jener Absteige, welche der Sandtiger bewohnt. Sie unterscheidet sich grundlegend von allen Frauen die er kennt. (Nordbewohnerinnen trifft man soweit im Süden eher selten.) Blaue Augen, blonde Haare und eine Haut, so rein und makellos wie er sie noch niemals zuvor gesehen hat, führen dazu, dass Tigers Interesse schlagartig geweckt ist! Zu seinem Leidwesen ist die nordische Schönheit, welche auf den Namen Del hört, nur an seinen Fähigkeiten mit dem Schwert interessiert. Gemeinsam begibt sich das ungleiche Paar auf die gefährliche Suche nach Dels verschleppten Bruder ...
Viel mehr kann man eigentlich nicht guten Gewissens von der Story verraten. Zugegeben die Geschichte ist nicht wahnsinnig originell. Die Umsetzung kann jedoch auf ganzer Linie überzeugen. Tiger, der überzeugte Chauvinist und Südbewohner gerät geradezu zwangsläufig mit der toughen, selbstständigen Del aneinander.
Dem Leser wird schnell klar, welcher Teil der uns bekannten Welt für den Süden Pate stand. Sitten und Gebräuche des Südens, wie sie im Buch beschrieben werden, kennt man aus dem im Nahen Osten. Der Norden wird im ersten Band der Saga nicht sehr ausführlich beschrieben, jedoch kann man den Beschreibungen entnehmen, dass es dort gänzlich anders ist. Das schließt Klima, Vegetation aber auch die Kultur ein. Aber zurück zu den beiden Protagonisten, welche doch so unterschiedlich wie Tag und Nacht sind. Während der kompletten Reise, tragen sie ihre Meinungsverschiedenheiten aus. Somit sprüht das Buch vor (meistens) witzigen Dialogen. Dies ist sicherlich auch der große Pluspunkt der Schwerttänzer-Reihe.
Doch es gibt auch Schwachpunkte. Die Emanzipationskeule, welche ständig geschwungen wird, gehört sicherlich dazu. Aber es finden sich auch inhaltliche Fehler. Da wird aus einem Hengst im Verlauf der Story schon mal eine Stute. Und ein so überzeugter Macho, wie der Sandtiger reitet doch keine Stute ...
Fazit:Ich kann das Buch trotzdem bedingungslos weiter empfehlen. Zwar findet der Leser nicht viele Fantasyelemente, aber die charmanten Charaktere, die spritzigen Dialoge und nicht zu letzt die tollen Schwerttänze wissen zu begeistern.