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Während Ash und ihre Kompanie im November des Jahres 1476 nach einigem dreimonatigen Gewaltmarsch plündernd durch das Land der ewig finstere Europa gezogen sind, um auf ein belagertes Dijon zu treffen, stößt Professor Ratcliff in unserer Zeit auf eine neue Fundstätte, die die Legende von Ash zu bestätigen scheint. Aber während Professor Ratcliff nur darum kämpft seinen Fund noch geheim zu halten, geht es für Ash und ihre Kompanie um das nackte Überleben. Vor den Toren Dijons stehen an die siebentausend feindliche Westgotenkrieger, die, gesteuert von der Faris und dem Willen der "wilden Maschinen" folgend, die letzte Bastion Burgunds niedermachen sollen. Doch statt das Weite zu suchen, ihren Kontrakt und ihre Männer, die teilweise in Dijon festsitzen, aufzugeben, hat Ash vor in das belagerte Dijon einzudringen und die "wilden Maschinen" an ihrem Vorhaben zu hindern.
Mit "Der steinerne Golem" kehrt Mary Gentle erneut zurück in das Jahr 1476. Mittlerweile ist Europa von den Westgoten fast vollständig überrollt und nur noch wenige leisten Widerstand. Zusätzlich zum Krieg hält nun auch noch die Finsternis fast ganz Europa im Griff und egal wer gewinnt, wird über ein zerstörtes Reich herrschen. Auch Professor Ratcliff ist wieder in diesem Buch vertreten; auf den Spuren Karthagos versucht er einen Beweis zu finden, der sein Lebenswerk über Ash belegt.
Daraus entsteht wieder eine Mischung aus historischer Wahrheitssuche in unserer Zeit vermischt mit den historischen Schilderungen aus Ashs Zeit. Allerdings ist dieses Mal das Buch nicht annähernd so kampflastig wie die anderen Teile der Reihe. Hier spielt sich vieles mehr im Kopf ab und so kommt es auch, dass 460 Seiten mit bloß drei Tagen in Ashs Welt gefüllt sind. Doch die sind wohl entscheidend für das Schicksal Europas oder sogar der Welt. Gespickt mit einigen Fußnoten begleitet der Leser hier Ash durch den sprichwörtlichen Wahnsinn, denn ihre Stimmen nehmen immer mehr überhand und genauso wie der Leser zweifelt Ash langsam an ihrem Verstand - doch erst der letzte Band "Der Untergang Burgunds" wird Auskunft geben, ob der Wahnsinn oder ihr Wagemut Ash in den Tod führten.
Auf jeden Fall ist dieser Band nicht wesentlich abzugrenzen von den anderen; der Stil ist gleich geblieben, auch wenn, wie schon erwähnt, hier mehr der innere Kampf von Ash dominierendes Thema ist. Wer sich bis jetzt mit "Der Legende von Ash" auseinandergesetzt hatte, sollte nun auch zu diesem Band greifen.