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 Pendergast-Reihe, Folge 1: Relic

Museum der Angst

Serie: Pendergast-Reihe, Folge 1
Autoren: Lincoln Child, Douglas Preston
Sprecher: Thomas Piper
Übersetzer: Thomas A. Merk
Verlag: Lübbe Audio

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Im Jahr 2006 produzierte das Hörbuch-Downloadportal Audible.de exklusiv eine ungekürzte Lesung von Douglas Prestons und Lincoln Childs erstem gemeinsamen Bestseller: "Relic - Museum der Angst". Im November 2007 brachte Lübbe Audio diese Produktion nun in einer gekürzten Fassung heraus.

Der grausame Mord an zwei kleinen Jungen bringt ans Licht, was die Direktion des New Yorker Museum of Natural History schon längst befürchtet hat: Ein Mörder treibt sein Unwesen in den verwinkelten, selten betretenen Teilen des Museums. Doch obwohl Polizei und FBI alles daransetzen, um weitere Morde zu verhindern, verschwinden immer mehr Menschen, die später mit aufgebrochenem Schädel wiedergefunden werden. Langsam keimt in der Biologin Margo Green der Verdacht, dass man es hier keinesfalls mit einem menschlichen Killer, sondern mit einer absonderlichen Kreatur zu tun hat. Könnte das der Beweis für Dr. Frocks Theorie einer fraktalen Evolution sein? Und was haben die Geschehnisse im Museum mit dem Verschwinden einer vom Museum of Natural History organisierten Expedition in den südamerikanischen Dschungel vor etlichen Jahren zu tun?
Gleichzeitig laufen die letzten Vorbereitungen für die Eröffnung einer Aberglaube-Ausstellung im Museum auf Hochtouren, von der man sich eine Rettung vor dem finanziellen Ruin erhofft. Trotz eindringlichen Warnungen findet die Ausstellungs-Eröffnung schließlich statt - als dann allerdings eine weitere verstümmelte Leiche gefunden, bricht Panik unter den geladenen Gästen aus und das FBI riegelt das Gebäude sofort ab. Doch eine Gruppe von etwa vierzig Personen, darunter Special Agent Pendergast, Lieutenant D?Agosta und Margo Green, hat es nicht rechtzeitig vor der Schließung der elektronisch geregelten Barrikaden aus dem Museum geschafft und sitzt nun in dessen Innerem fest - gemeinsam mit der mordenden Kreatur ...

Zwar feierte das Autoren-Duo Preston/Child mit seinem ersten gemeinsam verfassten Thriller und gleichzeitig dem ersten Roman um Special Agent Pendergast Anfang der 1990er-Jahre großen Erfolg, doch so ganz kann "Relic - Museum der Angst" den heutigen Hörer leider nicht mehr überzeugen. Das liegt zum einen daran, dass der mysteriöse Erzählstoff der Geschichte sehr lange braucht, um sich voll zu entfalten, und das Hörbuch bis dahin ein wenig seicht und nur mäßig spannend vor sich hinplätschert, zum anderen aber auch daran, dass es dem Thriller durch den beständig gleichbleibenden Handlungsschauplatz - nämlich das Museum of Natural History - an Abwechslung fehlt. Außerdem vermisst man als Hörer mögliche wissenschaftliche Erklärungen für die mordende Kreatur, deren Existenz über einen Großteil der Erzählung hinweg lediglich in Ansätzen dargelegt wird; erst im abschließenden Epilog des Hörbuchs - und darüber hinaus in der Fortsetzung "Attic - Gefahr aus der Tiefe" - findet der wissbegierige Hörer ein klein wenig Befriedigung.

"Relic - Museum der Angst" ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie umfangreich gekürzte Hörbuchfassungen tatsächlich sind. Vergleicht man nämlich die Laufzeit der ungekürzten Version dieser Lesung - die nach wie vor bei Audible.de gekauft und heruntergeladen werden kann - mit dem vorliegenden Produkt, so stellt man fest, dass für letztere deutlich mehr als fünfzig Prozent des Textes gestrichen wurden. Inhaltlich fällt das erfreulicherweise kaum auf, obwohl an vereinzelten Stellen deutliche Sprünge in der Handlung bemerkbar sind. Doch diese umfangreichen Kürzungen haben einen entscheidenden Vorteil: Sie sorgen dafür, dass der Thriller insgesamt sehr kurzweilig bleibt. Dazu trägt auch Thomas Piper bei, der sich als Synchronsprecher bereits einen hervorragenden Namen gemacht hat. Zwar kann er der Erzählung bei weitem nicht die Atmosphäre verleihen, die ihr die Stimme eines Joachim Kerzel gegeben hätte, und manchmal erscheint sein Vortrag auch ein wenig stockend - was durchaus an den vorgenommenen Kürzungen liegen könnte -, doch ansonsten macht Piper seine Sache sehr gut und vermag den Hörer beinahe von Beginn an in den Bann der Ereignisse in "Relic - Museum der Angst" zu ziehen.

Fazit: "Relic - Museum der Angst" hat nicht zu verleugnende Schwachpunkte, dennoch liegt mit der Produktion eine kurzweilige Mischung aus Horror-Roman und Wissenschafts-Thriller vor, die von Thomas Piper ansprechend in Szene gesetzt wird.

Valentino Dunkenberger



CD | CD-Anzahl: 6 | Erschienen: 1. November 2007 | Laufzeit: 458 Minuten | Originaltitel: Relic | Preis: 10,95 Euro | Sprache: Deutsch

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