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Mit "Python - Das umfassende Handbuch" von Johannes Ernesti und Peter Kaiser hält man ein 819 Seiten starkes Werk in den Händen. Wie der Leser aus dem Vorwort erfährt, entstand dieses Werk aus der Intuition heraus, mehr als die Einsteigerlektüre, die
www.python.org bietet, zur Verfügung zu stellen und mit diesem Buch einen Leitfaden durch Python zu bieten.
Zu diesem Zweck wurde dieses Buch in vier Teile gegliedert.
Der erste Teil bietet unter dem Motto
learning by doing den ersten Einstieg in Python mit gut zweihundert Seiten Umfang. Angefangen von der Geschichte Pythons über die Installationsanleitung der Python-Programmierumgebung
idle, die vorhandenen Datentypen, Syntax, Kontrollstrukturen, Datenein- und ausgabe bis hin zu Funktionen, ist hier wirklich alles zu finden, was zum Einmaleins von Python gehört. Alle Erklärungen sind sehr ausführlich, auch für Laien verständlich und mit Codebeispielen zur Veranschaulichung ausgestattet.
Der zweite Teil steht unter dem Motto Modularisierung und Objektorientierung, den zentralen Themen in Python. Dazu gehört das Einbinden von externen Programmbibliotheken, eigene Klassen und Exceptions, Generatoren, Iteratoren, Asserts und noch einiges mehr. Auch hier wird alles mit für sich sprechenden Beispielen und verständlichen Erklärungen für den Leser präsentiert. Dabei ist es mit seinen knapp einhundert Seiten der am schwächsten vertretene Teil.
Mit mehr als dreihundert Seiten geht Teil drei auf die Standardbibliotheken von Python näher ein. Unter den Stichworten Mathematik, Strings, Datum und Zeit, Schnittstellen zum Betriebssystem, parallele Programmierung, Datenspeicherung, Netzwerkkommunikation und Debugging werden die wichtigsten Standardbibliotheken von Python erklärt. Wie man schon an der Aufzählung merkt, gibt es sehr viele Bibliotheken und ihre Möglichkeiten sind zahlreich, da Python unter der Philosophie von "Batteries-included" entwickelt wurde. Auch hier findet der Leser die Informationen in anschaulicher Weise.
Mit Teil vier kommt das Buch langsam zu seinem Ende, hier werden vor allem anwendungsbezogene Themen angesprochen. Die Schlagwörter hier sind graphische Benutzeroberfläche, Python im WWW, Anbindung an andere Programmiersprachen, sogenanntes "Insiderwissen" und die Zukunft von Python. Hier liegt aber auch das große Manko dieses Buches. Wer sich ein umfassendes Handbuch kauft, erwartet gerade in der GUI-Programmierung (Graphik-User-Interface) mehr als eine Anleitung zum Zusammenklicken. Zwar werden alle wichtigen Komponenten mal erwähnt und einige wichtige Schlagwörter zu den jeweiligen Komponenten geliefert, aber damit hat es sich und gerade hier wäre Ausführlichkeit erforderlich gewesen, da sich das Buch hier auf PyQt bezogen wird, die selber keine Hilfe auf Python abgestimmt anbietet. Man muss auf eine Hilfe für die C#-Variante zurückgreifen.
Den Abschluss bildet der Anhang, in dem einige Entwicklungsumgebungsmöglichkeiten vorgestellt werden. Zusätzlich sind einige Tabellen zu finden, zu den Themen reservierte Wörter, Operatorrangfolge sowie Built-in Exceptions und Functions. Speziell bei den Built-in Functions findet der Leser einen Verweis, wann es wo im Buch selber erklärt wird.
Und wie zu jedem umfangreichen Werk gehört noch ein ausführliches Inhaltsverzeichnis zum Equipment.
Sieht man von der GUI-Schlappe ab, ist es wirklich ein sehr ausführliches, verständliches und zum Nachschlagen beziehungsweise Erlernen geradezu ideales Werk, welches auf der dazugehörigen CD die Beispielprogramme und einige Softwarekomponenten bietet, wie den Python-Interpreter, PyQT, QT und Epydoc, um nur einige zu nennen.
Wer also sich nicht nur auf die zahlreichen Internetseiten über Python verlassen will, findet hier auf jeden Fall ein lohnendes Nachschlagewerk sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene. Wer sich selber ein Bild von diesem Buch machen möchte, kann sich unter
http://www.galileocomputing.de/openbook/python/ die OpenBook-Version einsehen. Und wie bei so vielen Büchern bei Galileo Computing, verfügt das Buch über die Möglichkeit "upgedatet" zu werden.