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Pastor Nathaniel Dinneck kehrt nach der Priesterweihe in seinen Heimatort Hillcrest zurück, um dort den Posten des Gemeindepfarrers zu übernehmen. Geplagt von Selbstzweifeln und mysteriösen Alpträumen wird er von vielen Bewohnern mit Skepsis betrachtet. Darüber hinaus hütet der Friedhofswächter von Hillcrest eine alttestamentarische Reliquie, die sagenumwobene Bundeslade. Eine Sekte moderner Ammoniter, die dem Dämon Moloch dienen, wollen diesen Schatz in ihren Besitz bringen. Angeführt wird die Bruderschaft von Peter Quinn, der einen ominösen Männerclub ins Leben gerufen hat, dem auch Nathans Vater angehört. Als Nathan erfährt, dass sein Vorgänger und Mentor Pastor Hayden entführt und getötet wurde ahnt er, dass hinter der bürgerlichen Fassade von Hillcrest das Grauen lauert ...
Mit "Das Grab des Salomon" schuf Daniel G. Keohane einen okkulten Thriller, der sich mit der sagenumwobenen Bundeslade beschäftigt, die schon Indiana Jones verzweifelt suchte. Im vorliegenden Roman geht es allerdings weitaus mysteriöser zu und der Autor hat die Fakten des Romans bestens recherchiert. Der Verfasser des Klappentextes bringt die Story in einen Zusammenhang mit dem Roman "Sakrileg". Bis auf das biblische Thema haben beide Geschichten aber reichlich wenig miteinander gemein. Während bei Dan Brown eine wahnwitzige Schnitzeljagd abläuft, weiß der Leser in Keohanes Story sehr schnell wo das Relikt versteckt ist. Seine Faszination bezieht das Buch aus der Darstellung der Charaktere, ihren Beziehungen zueinander und der dunklen Bedrohung durch eine dämonische Sekte. Hier hat der Autor auf eindringliche Weise beschrieben, wie leicht Menschen in bestimmten Situationen manipuliert werden können. Ein weiteres zentrales Motiv des Romans ist der christliche Glauben und wie der Protagonist Nathan sich mit seinen Selbstzweifeln auseinandersetzt. Die Personenbeschreibungen wirken bei Keohane sehr realistisch und man kann den Eindruck gewinnen, dass sich die Ereignisse genauso in der Wirklichkeit abgespielt haben könnten. Allerdings geschieht in der ersten Hälfte des Buches auch nicht sonderlich viel. Die zweite Hälfte ist zwar durchaus rasanter und geheimnisvoller und hat auch die eine oder andere Überraschung parat, der ganz große Wurf ist dem Autor dennoch nicht gelungen. Es fehlt der besondere Aha-Effekt, der dem Leser einen Schauer der Ehrfurcht über den rücken laufen lässt. "Das Grab des Salomo" ist ein hervorragend geschriebener Unterhaltungsroman, nicht mehr und nicht weniger. Abgeschlossen wird der Band durch ein ausführliches Personenregister.
Ein ganz großes Lob gebührt dem Otherworld-Verlag für die grandiose Aufmachung des Buches. Ein großformatiges Hardcover mit einem edel gestalteten Schutzumschlag, auf dem zwei Cherubim, zwei Engel, zu sehen sind, die das Grab des Salomon bewachen. Auch ohne Umschlag macht der Band im Bücherregal eine mehr als gute Figur. Der hervorragende Eindruck wird durch ein Lesebändchen noch verstärkt.
Fazit:
Faszinierend und flüssig zu lesender Okkult-Thriller über eine alttestamentarische Reliquie und den Kampf zweier verfeindeter Glaubensrichtungen. Hier sind all die Leser an der richtigen Adresse, die eine ausführliche Charakterdarstellung und subtile Spannung, blutigen Morden und bombastischer Action vorziehen.