In der Regel zählt es zu den großen Glücksfällen, wenn ein Mensch den Einschlag eines Blitzes überlebt. Im Fall der jungen Harper Conelly reichte dieser "Glücksfall" nicht gänzlich aus, denn seit sie der Blitz getroffen hat, verfügt sie über die Gabe, tote Menschen zu finden und an ihren letzten Momenten noch einmal teilzunehmen. Ihr neuester Auftrag führt Harper und ihren Bruder Tolliver in das Touristenstädchen Sarne. Doch beinahe sieht es schon aus, dass sie den Weg ganz umsonst auf sich genommen haben, denn wie so oft wird Harpers Kompetenz angezweifelt. Schließlich überwindet man sich dennoch und als Harper sich nun auf die Suche nach einer Teenagerleiche macht, gerät sie damit in einen Fall, der dafür sorgt, dass die Stadt Sarne sie nicht mehr gehen lassen will …

Bekannt im deutschen Raum durch ihre Vampirreihe "Sookie Stackhouse" wagt Charlaine Harris sich nun mit einer neuen Heldin an den Start. Auch in "Grabesstimmen" spielt eine Frau die Hauptrolle und Harper ist genauso wenig normal, denn nach einem Blitzschlag hört die junge Frau Tote und kann deren letzte Minuten nacherleben.
Wie auch schon die Sookie Stackhouse-Bücher gehört "Grabesstimmen" sicherlich nicht zur Kategorie anspruchsvolle Literatur, die Geschichte ist einfach und schlicht erzählt, so dass sie mühelos zu lesen ist. Auch ist hier der Grundtenor viel ernster und man findet sich in einem übernatürlichen Krimi wieder, denn wo Leichen sind, da ist das Verbrechen oft nicht weit. Deswegen begibt sich der Leser zusammen mit der Hauptfigur auf eine Schnitzeljagd nach den Tätern, um den Toten zu ihrem ewigen Frieden zu verhelfen.
Die Story ist zwar spannend, aber bis zum Ende hin zu mystisch und überrennt dann den Leser mit der Aufklärung, ohne ihm wirklich selber die Chance zu geben, hinter das Geheimnis zu kommen.
Sicherlich ein netter Schmökerkrimi, aber für anspruchsvolle Krimileser sicherlich nichts. Aber wer auf anspruchslose, spannende Lesestunden steht, wird hier sicherlich seine Freude haben.