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Ist ein Drache in der Nähe, greift das Übel um sich. Das heißt, dass sich alle Wesen in blutrünstige Monster verwandeln. Doch es gibt Hoffnung, denn Jungfrauen werden von dieser Verwandlung verschont. Deswegen gibt es den Orden der Drachenritter, in dem sich ausschließlich weibliche, unberührte Kämpferinnen befinden.
Als die junge Frau Jo in der Stadt Faiza ankommt, ist sie überrascht davon, wie leer es dort ist, denn auch dort hat das Übel zugeschlagen. Ihre Eltern wollten, dass sie eine Drachenritterin wird, darum ist sie nun hier. Doch zu ihrem Erstaunen gibt es in der Schule niemanden außer der Oberin Relana. Zudem hält sich das Mädchen für völlig ungeeignet für das Kämpfen, ihre Pfeile jedenfalls gehen bei den Übungen ständig daneben.
In der Nacht kommen hohe Gäste an und wollen, dass die Drachenritter ihnen helfen, ein verschwundenes Amulett wieder zu finden, das helfen soll, einen Streit beizulegen. Ralena ist zunächst dagegen, diesen Auftrag anzunehmen, denn sie weiß sicher, dass in der Gegend, in der nach dem Amulett gesucht werden muss, kein Drache mehr sein Unwesen treibt, womit diese Aufgabe nicht in den Aufgabenbereich des Ordens fällt. Doch Ritter Snejana, die plötzlich in den Saal gestürmt kommt, sieht das anders. Und so machen sich Relana, Jo und Snejana auf den Weg. Doch was sie am Ziel ihrer Reise erwartet, ist für alle drei eine Überraschung.
"Die Schlossgärten" ist der fünfte Teil der "Legende der Drachenritter". Diesmal geht es um drei grundverschiedene Frauen. Da ist einmal die etwas trotzige Jo, die sich selbst nicht in der Rolle eines Ritters sehen kann und auch nicht so wirkt. Außerdem hat die junge Frau ein Geheimnis, dass die Mission in Gefahr bringen könnte. Der nächste Charakter ist Relana, die ganz alleine in dem riesigen Schulgebäude lebt. Sie hat einen Drachen getötet, doch dafür gibt es keine Zeugen. Somit ist sie nicht besonders angesehen, aber trotzdem eine starke Persönlichkeit, die von ihrem eigenen Tun überzeugt ist. Die letzte im Bunde ist Snejana. Für sie zählt ausschließlich Erfolg. Wenn man keine Siege in Kämpfen vorweisen kann, ist man ein Nichts. Der Konflikt zwischen diesen so verschiedenen Personen ist interessant zu verfolgen und entwickelt sich auf eine überraschende Weise. Des Weiteren lernen wir hier wieder einiges über die Drachen. Es tauchen Kreaturen auf, die es so nicht geben sollte und die nur durch ihre Anwesenheit möglich geworden sind.
Diesmal hat Christian Paty der Geschichte Leben eingehaucht und die Bilder gezeichnet. Die Darstellung der Frauen ist ihm auffallend gut gelungen. Man sieht jeder Einzelnen auf den ersten Blick an, was ihre Person ausmacht und in welcher Stimmung sie sich gerade befindet. Auch mit körperlichen Reizen hat er nicht gespart, wird dabei aber nie anzüglich oder gar obszön. Mit kräftigen Farben verhilft er jedem Szenario zu seiner ganz eigenen Stimmung.
Hier wird eine eher stille Geschichte erzählt, die deswegen aber nicht weniger intensiv oder beeindruckend ist. Sie spielt in einer Welt voller fantastischer Wesen, trotzdem geht es um äußerst menschliche Probleme. Insgesamt ist "Die Schlossgärten" der vielleicht gelungenste Comic der Reihe. Er überzeugt durch seine intensiven Gefühlswelten. Die eindringlichen Bilder lassen einen vollends in der Stimmung aufgehen.