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Betsy ist nun bereits seit drei Monaten ein Vampir. Und nicht nur das, sie ist sogar die Königin der Vampire. Sinclair ist ihr König, doch anstatt eines perfekten Gentlemans hat sie sich mit ihm eher ein unausstehliches Ekel angelacht. So sieht sie selbst das jedenfalls und versucht mit aller Kraft, sich seinen sexuellen Reizen zu entziehen. Ihre beste Freundin Jessica und ihr schwuler Mitbewohner Marc benehmen sich eher träumerisch verliebt, wenn sie ihm gegenüberstehen; wie nervig.
Zu allem Unglück will Sinclair ihr auch noch verbieten zu arbeiten. Dabei hat sie gerade erst ihren Traumjob gefunden: Sie ist jetzt Verkäuferin in einem Schuhladen. Und nicht nur in irgendeinem Schuhladen, sondern bei Macys! Und das lässt sie sich doch nicht von einem dahergelaufenen Vampirkönig madig machen. Dummerweise gibt es noch andere Probleme, die Betsy sehr wohl von dort fernhalten können. Zum einen werden Vampire in der Stadt ermordet und sie als Königin ist verantwortlich für das Wohlergehen ihrer Untertanen, zum anderen haben sich Termiten in ihrem Häuschen eingenistet.
Das Wohnungsproblem löst ihre Freundin Jessica, die ein wirklich erstaunliches Anwesen für sie alle gekauft hat, doch wie findet man die Mörder von Vampiren, wenn man nicht einmal einen Anhaltspunkt hat? Ganz einfach, man nimmt sich selbst als Köder und hofft, dass der Gegner darauf reinfällt. Ob das gut geht?
"Süß wie Blut und teuflisch gut" ist der zweite Teil der Betsy Tayler-Reihe von Mary Janice Davidson. Er ist ein frecher und gewitzter Frauenroman, dabei aber trotzdem auch eine handfeste Vampirgeschichte. Eigentlich ist Betsy das genaue Gegenteil von dem, was man sich unter einer echten Vampirkönigin vorstellt. Mit ihrem Schuh-Tick und der übertriebenen Naivität, die sie stellenweise an den Tag legt, macht dieser Kontrast aber den Reiz der Geschichte aus. Besonders humorvoll wird sie dadurch, dass sie direkt aus ihrer Sicht erzählt wird.
Zugegeben, die Handlung ist nicht mehr ganz so fesselnd wie im ersten Roman, weil man die Charaktere und ihre Eigenarten schon sehr gut kennt. Trotzdem liest man ihn wirklich gerne und hat ihn in kürzester Zeit verschlungen. Der Autorin gelingt es, Betsys loses Mundwerk auf unglaublich komische Weise in die absurdesten Situationen einzubauen. An den Dialogen hat man auch am meisten Freude. Dazu kommt der attraktive Sinclair, der bei den weiblichen Lesern, an die sich die Reihe hauptsächlich wendet, für wohlige Seufzer sorgen dürfte.
Leider wirkt die Geschichte selbst stellenweise etwas konstruiert, so ist es doch ein sehr großer Zufall, dass Betsy ausgerechnet in das Haus gezogen ist, zu dem die neue Vampirin in der Stadt eine ganz besondere Beziehung hat. Wenn man über so etwas Hinweglesen oder es einfach als künstlerische Freiheit akzeptieren kann, steht dem Lesespaß jedoch nichts mehr im Wege. Somit ist auch der zweite Teil der Serie eine rundum gelungene Unterhaltung.