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 Edgar Allan Poe, Folge 19: Die Sphinx


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Edgar Allan Poe ist mittlerweile hinter das Geheimnis von Jimmy Farrells letzten Worten gekommen. Es ging nicht um einen "Pharao", sondern um das Spiel "Faro". Scheinbar gehörte Dr. Francis Baker zu einer illegalen Glücksspielrunde. Poe erfährt, dass die Uhr des toten Polizisten Maloney den Schlüssel zu dem Treffpunkt darstellt. Der Leichnam wurde in den Gewölben einer Kirche bestattet. Poe macht die Bekanntschaft von Pater O’Neill. Der war bereits in Bakers Sanatorium zu Gast, um einem Patienten das letzte Geleit zu geben. Dort wurde er Zeuge grausiger Operationen, die Baker an den Hirnen seiner Patienten vornahm. Wurde auch Poe Opfer solcher Experimente?

Mit der originalen Poe-Erzählung "Die Sphinx" hat das vorliegende Hörspiel wenig gemeinsam und ist insgesamt auch weit weniger dramatisch als die vorrangegangenen Folgen. Dafür werden einige Weichen für die Zukunft gestellt und selbstverständlich geht es genauso mysteriös weiter, wie es begonnen hat. Immer noch ist kein Ende in Sicht und Poe ist nach wie vor auf der Suche nach seiner Identität. Dafür kommt er dem grauenhaften Geheimnis des Dr. Baker auf die Spur und erfährt über einige Umwege von dessen Experimenten und Forschungen. Ulrich Pleitgen geht hörbar in der Rolle Poes auf und als Pater O’Neill ist der bekannte Schauspieler Jaecki Schwarz zu hören, der seinen Part sehr glaubhaft darstellt. Darüber hinaus sind natürlich auch wieder Till Hagen als Dr. Baker, Jürgen Thorman als Coleman und Jürgen Wolters als Kapitän Hardy mit von der Partie.
Es ist immer wieder erstaunlich und faszinierend, wie sich der Kreis innerhalb der Hörspielserie schließt und Poe oder Leonie alte Bekannte, wie beispielsweise Kapitän Hardy, wiedertreffen. Die Welt war im Amerika des neunzehnten Jahrhunderts eben noch übersichtlicher und im wahrsten Sinn des Wortes ein Dorf.
Auf eine Traumsequenz wie in den Folgen 17 und 18 muss der Hörer dieses Mal auch verzichten, dafür kommt Poe in Sachen Dr. Baker um einiges voran und findet die geheimnisvolle Sphinx. Darüber hinaus spielt eine geheimnisvolle schwarze Katze eine nicht unwichtige Rolle, die bereits in mehreren Folgen mehr oder weniger häufig auftauchte. Zwar nicht unbedingt dasselbe Exemplar, aber auffällig ist, dass das Schicksal Poes eng mit schwarzen Katzen verbunden zu sein scheint.
Die Musik von Christian Hagitte und Simon Bertling überzeugt auch bei diesem Silberling auf ganzer Linie und wurde passend zum Geschehen eingespielt. Was jetzt noch fehlt, ist eine erstklassige Soundtrack-Compilation.
In Sachen Länge und Trackeinteilung gibt es indes auch nichts zu bemängeln, so dass diese Scheibe wieder ein echtes Hörvergnügen darstellt.

Das stimmungsvolle Cover zeigt dieses Mal, passend zum Titel, eine steinerne Sphinx und natürlich fehlt auch bei diesem Booklet nicht die Rubrik "Was bisher geschah ...". Quereinsteiger werden sich also schnell in der Welt von Edgar Allan Poe zurechtfinden.

Fazit:
Filmreif produziertes Hörspiel mit viel subtiler Spannung. Diese CD beweist einmal mehr, dass "Edgar Allan Poe" zu den besten und anspruchsvollsten Serien auf dem Markt gehört. Eine Serie mit hohem Suchtpotential.

Florian Hilleberg



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Dezember 2006 | FSK: 16 | ISBN: 9783785731611 | Laufzeit: 69 Minuten | Preis: 6,99 Euro

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