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Lukas hat von seiner Tante die Hündin Jessy geerbt, einen riesigen schwarzen Rottweiler-Mix. Obwohl er natürlich über den Tod der Tante traurig ist, freut er sich sehr darauf, Hundebesitzer zu sein. Lukas Eltern sind jedoch sehr skeptisch, denn Jessy wirkt zu groß für eine Stadtwohnung.
In der Tat bekommt Lukas schon bald Ärger um Jessys willen, denn im Park stellt sie allerlei Unfug an, und Lukas, viel schwächer als sie, kann sie nicht daran hindern. Zum Glück hat Lukas zwei tolle Freunde, Manuel und Fritz, die Jessy sofort mögen und sich ebenfalls wünschen, sie möge Lukas und somit ihnen selbst erhalten bleiben.
Da Jessy den meisten Menschen Angst macht, kein Wunder dank den scharfen Zähnen und dem eindrucksvollen, wenn auch selten ernst gemeinten Knurren sowie dem großen, klobigen Schädel, müssen die Jungen unbedingt eine Möglichkeit finden, dass Jessy bleiben darf, am besten aber in einem "harmlosen" Kostüm. Also versuchen sie, Jessy weiß anzumalen, um ihre bedrohliche schwarze Farbe zu neutralisieren, doch daraus resultiert nur eine kleine Katastrophe.
Die Kinder halten wieder Kriegsrat, denn inzwischen haben sich Lukas Eltern entschlossen, Jessy in einem Tierheim abzugeben, was die drei Jungen natürlich nicht akzeptieren können.
Schließlich kommt den Kindern eine scheinbar vorzügliche Idee. Sie möchten Lukas Eltern, die den Hund natürlich auch mögen, Angst um Jessy einjagen. Doch sie haben die Rechnung ohne Jessy selbst gemacht, deren Eigeninitiative den Plan über den Haufen wirft und nicht nur den Jungen, sondern auch Lukas Eltern eine lange und sorgenvolle Suche nach dem Hund garantiert.
Wo Jessy wohl auftauchen mag?
Lukas und seine Freunde sind sympathische Jungs, die man wirklich mögen muss. Die Freude des Jungen über den geerbten Hund können alle Kinder, die Tiere mögen, bestens nachvollziehen und ebenso den Umstand, dass Lukas Jessy trotz ihrer Größe und verspielten Wildheit heiß und innig liebt, auch wenn sie sich ab und zu den wenig schmeichelhaften Titel "Dumme Töle" gefallen lassen muss, denn in der Tat ist Jessy nicht gerade mit Intelligenz gesegnet. Dafür macht das Leben mit ihr richtig Spaß, sie lässt sich sogar als "Schlittenhund", der einen Go-Kart zieht, einsetzen und bietet vor allem reichlich Überraschungen.
Natürlich verstehen Lukas und seine Freunde Lukas Eltern durchaus ein wenig, wie im täglichen Leben. Denn so ein großer Hund, das bemerkt Lukas ja schon bei seinem ersten Ausflug in den Park, taugt nicht unbedingt für eine Großstadt. Doch das Verständnis für die Erwachsenen hindert die drei Jungs keineswegs daran, ihre Belange auf eigene Faust durchzusetzen - ebenfalls wie im wahren Leben. Dass daraus nach einigen ziemlich lustigen Intermezzi mit gutem Ausgang schließlich fast eine Katastrophe resultiert, lässt sich im Voraus nicht absehen.
Die Geschichte ist fröhlich, doch mit viel Tiefgang, und sie erweist sich trotz vieler rasanter, sich rasch entwickelnder Episoden, insbesondere gegen Ende, als gut auskomponiert, nachvollziehbar und vor allem mit Wärme und Verständnis für Kinder und Eltern ersonnen.
Witzige Schwarzweiß-Illustrationen ergänzen die Texte. Diese sind in einer relativ großen, gut lesbaren Serifenschrift gesetzt. Der Wortschatz orientiert sich an der Zielgruppe, Kindern von der dritten bis zur fünften Klasse.
Da es sich um eine Geschichte um drei Jungen handelt, die zudem sehr spannend konzipiert ist, hat das Buch das Potenzial, auch lesefaule Jungs an die Lektüre heranzuführen. "Drei Freunde und der schwarze Hund" ist ein Buch, das bei aller Fröhlichkeit und Spannung durchaus einen ernsten Hintergrund hat und ein gutes Stück der Verantwortung aufzeigt, die der Besitz eines Tieres mit sich bringt. Sehr zu empfehlen!