Andy Rouse, bekannter Tierfotograf (siehe www.andyrouse.co.uk), hat sich einer Tierart gewidmet, die zu den faszinierendsten Lebewesen unseres Planeten gehört, den Pinguinen.
Nun gibt es bereits Dutzende Publikationen, Filme und unzählige Fotostrecken über diese flugunfähigen Bewohner der Antarktis. Kaum eine Woche vergeht im Fernsehen ohne einen Bericht oder mindestens einige Aufnahmen der wunderschönen Tiere.

Gemeinsam mit der Autorin Tracey Rich versucht Andy Rouse diesem Überlebenskünstler eine neue Seite abzuringen. Zweifellos unter schwierigsten Bedingungen - die Temperaturen in der Antarktis sinken nicht selten unter die -40° Celsius - und in langwierigen, Monate verschlingenden Außeneinsätzen hat Rouse eine solche Fülle an fantastischen Bildern gemacht, dass es ein Leichtes war, die einhundertsechzig Seiten des Fotobildbandes zu bestücken.
Sehr knapp gehalten sind die Kommentare und Anmerkungen von Tracey Rich, sie geben allenfalls winzige Einblicke in die Lebensumstände und Verhaltensweisen der Pinguine und wollen spürbar kein Fachbuch über diese Tierart ersetzen.

Ziel des Buches ist es, die Schönheit der Tiere in Szene zu setzen, nicht die unerbittliche Witterung, die monatelangen Stürme, den Überlebenskampf und die grausamen Seiten der Antarktis. Von der ersten Seite an merkt der Leser und Betrachter, dass vielmehr die Liebe zu diesen Tieren, die Achtung vor ihren Leistungen und die Begeisterung über ihre Verhaltensweisen im Mittelpunkt stehen.

Und hier ist Andy Rouse Grandioses gelungen. Seine Bilder sind von ausgesuchter Klarheit, konzeptioneller Strenge und fachlicher Brillanz.
Nicht ein einziges Foto, das gewöhnlich, alltäglich oder nicht beachtenswert wäre. Seine Fähigkeit, den Moment der Grazie, der Schönheit und Eleganz der doch eher ungelenk im Film daherstapfenden Vögel einzufangen, führt zu einer solchen Fülle an fantastischen Bildern, dass man aus dem Staunen nicht mehr heraus kommt. Man spürt die Faszination, die diese Tiere auf Fotograf und Texterin ausüben in jedem Foto, jeder Bildunterschrift.

Einzig die fehlende Härte ihres Kampfes gegen die Natur, gegen die Unbilden des Wetters und der unzähligen Gefahren, die den Pinguinen in der Antarktis drohen, schränkt den Wert dieses Buches ein wenig ein. Hier wird nicht dokumentiert, sondern gehuldigt, nicht aufgezeichnet, sondern künstlerisch in Szene gesetzt. Ziel ist die Schönheit der Pinguine zu bannen, nicht ihren Überlebenskampf in der Antarktis darzustellen.

Wer zehn Euro riskiert, bekommt einen außergewöhnlich schönen Bildband dafür. In dieser Quantität hat es so brillante Fotografien von Pinguinen noch nicht gegeben. Wer die oben angegebene Webseite besucht, kann sich ein Bild von den einfach wunderschönen Aufnahmen machen, die Andy Rouse in Hinsicht auf Pinguine, aber auch bezüglich anderer Bereiche der Tierfotografie gemacht hat.