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Eigentlich dachte Rhapsody, ihre Zeit als Prostituierte endlich hinter sich zu haben. Immerhin steht sie kurz vor ihrem Abschuss als Sängerin. Doch ein unersättlicher Freier will nicht akzeptieren, dass Rhapsody das Gewerbe gewechselt hat und nun mit ihrer Musik und dem wahren Namen der Dinge Magie wirkt, anstatt ihren Körper zu verkaufen.
Auf ihrer Flucht vor den Häschern ihres Freiers stolpert sie über zwei Fremde, den hünenhaften, grünhäutigen Grunthor und einem Meuchelmörder. Da Rhapsody nicht lügen soll, gebraucht sie unabsichtlich ihr magisches Talent: Sie gibt dem Meuchelmörder den Namen Achmed und befreit ihn durch diese Umbenennung vom Bann eines grausamen Dämons.
Doch nun sind nicht nur die Häscher von Rhapsody hinter dem Trio hinterher, sondern auch die dämonischen Diener. Der einzige sichere Versteck vor ihren Verfolgern sind die Wurzeln der Welteneiche Saiga. Diese Wurzeln führen Rhapsody, Grunthor und Achmed vorbei am Erdinneren, da die Wurzeln jeden Teil der Erde durchziehen, und schon glauben die drei, den Himmel nie wieder zu sehen, da brechen sie wieder an die Erdoberfläche. Doch dort müssen sie feststellen, dass 14 Jahrhunderte vergangen sind. Ihre Heimat Serendair ist in den Fluten untergegangen und nun müssen die drei in fremden Land und Zeit ihren Platz finden.
"Tochter des Windes" von Elizabeth Haydon erwartet den Leser zu Anfang mit zwei ausführlichen Karten über die Welt, in der "Tochter des Windes" spielt, sowohl das ganze Reich mit dem untergegangenen Inselreich Serendair als auch eine Detailkarte der "neuen" Welt, in der die Nachfahren der Serendairer Zuflucht gefunden haben.
Eingeführt wird der Leser durch eine Rahmenhandlung mit dem geheimnisvollen Meridion, der der Schicksalslenker in diesem Buch zu sein scheint, aber seine Figur bleibt hier noch relativ vage. Durch die Figur Meridion wird der Leser in die Vergangenheit des Serendairreiches zurückversetzt, noch bevor unsere drei eigentlichen Helden ihr Abenteuer beginnen. Leider verwirrt dieser Einschub den Leser zu Anfang mehr, als dass er neugierig macht, wie er mit der ganzen Geschichte zusammenhängt, denn erst sehr spät sind die Zusammenhänge dieser einzelnen Fäden auszumachen. Ist das Vorspiel vorbei, begibt man sich auf eine wirklich abenteuerliche und mystische Reise zusammen mit der Sängerin Rhapsody, Grunthor und dem Meuchelmörder. Immerhin lässt Elizabeth Haydon ihre Figuren durch den Mittelpunkt der Erde reisen, um 14 Jahrhunderte später am anderen Ende der Welt herauskommen zu lassen. Hier ist der rote Faden deutlich zu erkennen und man versinkt in der interessanten Welt, die Elizabeth Haydon für ihre Figuren geschaffen hat.
Dieses Buch kratzt aber nur an der Oberfläche der "Rhapsody-Saga", die mit "Tochter des Windes" ihren Anfang nimmt. Es wird ein Überblick über die Möglichkeiten dieser Reihe gegeben und so kann man nur hoffen, dass Elizabeth Haydon ihr geschaffenes Potential in den folgenden Bänden reichlich ausschöpft.
Auf jeden Fall bekommt man zu einem wirklich akzeptablen Preis 765 Seiten unterhaltende und auf ihre Weise abwechslungsreiche Fantasyliteratur geliefert.