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 Das Herz der Hölle


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Mathieus engster Freund und Kollege Luc hat Selbstmord begangen, wurde aber in letzter Minute gerettet und liegt seitdem im Koma. Mathieu - Kommissar der Mordkommission in Paris - glaubt nicht an einen Selbstmord, denn Luc war streng katholisch. Er beginnt auf eigene Faust mit der Recherche und stößt bald auf Unregelmäßigkeiten. So hat Luc, selbst Leiter einer Gruppe in der Mordkommission, den Tod eines Drogenhändlers untersucht, der - so berichtet eine Augenzeugin - von einem Priester umgebracht wurde. Und Luc hatte im vorhergehenden Sommer verdeckt den Mord an einer Frau ermittelt, der allen Grund zum Schaudern gibt: denn die Frau war in unterschiedlichem Maße verwest. Während ihre Füße nur noch Knochen waren, zeigte der restliche Körper einen unterschiedlichen Befall mit Maden und Käferlarven, während der Kopf noch nicht einmal die Leichenstarre erreicht hatte. Zudem fand der zuständige Pathologe satanistische Symbole an der Leiche. Mathieus weitere Untersuchungen führen weit in die Vergangenheit. Die Frau hatte ihr einziges Kind durch einen tragischen Unfall verloren. Doch noch kurz vor dem Tod des Kindes suchte sie einen Priester auf, der das Mädchen auf Besessenheit untersuchen sollte.

Im Verlauf der Ermittlungen stößt Mathieu nicht nur auf eine Mauer des Schweigens, sondern findet weitere, genauso entstellte Opfer, - und er findet schließlich die Täter. Denn obwohl die Leichen alle nach demselben Muster präpariert wurden, scheint es sich tatsächlich um mehrere Mörder zu handeln, die einander nicht kannten. All dies stellt den Kommissar vor ein entsetzliches Problem: gibt es vielleicht noch weitere Mörder, und vor allem: warum gibt es sie? Gibt es einen Drahtzieher hinter diesen so außergewöhnlichen und sehr identischen Morden? Wer aber schafft es, verschiedene Menschen zu ein und demselben Verbrechen zu bewegen? Und ist es - wie ein katholischer Ordenspriester behauptet - tatsächlich ein Werk Satans, der an die Tore der Welt klopft? Eines jedenfalls haben alle Mörder gemeinsam. Sie waren klinisch tot, wurden wiederbelebt und lagen danach längere Zeit im Koma. Als sie aufwachten, konnten alle von einer schrecklichen Begegnung berichten, von einem perversen Greis, einem blutenden, bösartigen Knaben und anderem; und jeder von ihnen glaubte, Satan gesehen zu haben.

Damit ist natürlich nicht das letzte Wort gesprochen. So grotesk und sensationell die Geschichte daherkommt, Grangé kann sie auflösen. All der Zauber und all das Entsetzen, die groß angelegte Verschwörung und der Kampf ums Ende der Welt; nichts von dem wird übrig bleiben. Und trotzdem (oder gerade deswegen) entspinnt der Autor eine Geschichte, die hervorragend konstruiert ist, die in ruhigem Atem erzählt wird und doch ein echter Page-Turner ist. Die LeMonde nannte Grangé einen "Alchemisten der Angst". Das ist er. Und einer, der zu schreiben weiß. An diesem Buch darf kein Thriller-Fan vorbeigehen. Auch allen anderen Lesern ist dieser außerordentliche Roman empfohlen, sofern sie nicht zu dünnhäutig sind.

Frederik Weitz



Hardcover | Erschienen: 01. November 2007 | ISBN: 9783431037371 | Originaltitel: Le sermon des limbes | Preis: 19,95 Euro | 778 Seiten | Sprache: Deutsch

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