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Drei Horrorfilme auf einmal, zum Preis von einem. Das ist aber geschickt.
Im ersten -
Cubbyhouse (Das Teufelshaus) - zieht eine alleinerziehende Mutter mit ihren drei Kindern, einem fast erwachsenen Sohn und zwei jüngeren Geschwistern, in ein kleines, preisgünstiges Haus. Im Garten gibt es in verwilderten Hecken ein altes Spielhaus. Unvermutet fängt dieses Haus an zu leben und zieht die jüngeren Geschwister in seinen Bann. Während die Mutter allmählich verzweifelt, da die beiden sich so seltsam benehmen und allerlei übernatürliche Streiche machen, begreift der ältere Sohn, dass hier etwas Teuflisches vor sich geht.
Der Film hat rasante Neuerungen zu bieten: fliegende Gartenscheren, die Polizisten die Köpfe abschnippeln, weiße Pupillen und raue Stimmen bei vom Teufel besessenen Kindern und Teufelsanimationen, gegen die die Grafik vom C64 realistisch ist. Die schauspielerischen Leistungen sind sehr unterschiedlich und jedenfalls die der jüngeren Geschwister ungenießbar. Die Geschichte selbst ist vorhersehbar und die meisten Horrorszenen lächerlich.
Der zweite Film -
Midsummer - beginnt mit dem Selbstmord eines Mädchens auf einer Party. Ihr Bruder, der auf der Party zugegen war, zerfrisst sich in Schuldvorwürfen. Um ihn auf andere Gedanken zu bringen, fahren seine Freunde mit ihm zu einer einsamen Ferienhütte an einem See. Doch dort beginnt der Spuk erst. Eine unheimliche Präsenz lässt für die Freunde die Ferienfahrt zu einer Reise ins Grauen werden.
Dieser Film scheint von echten Schauspielern und echten Regisseuren gedreht worden zu sein. Er bietet zwar nichts Neues, ist aber atmosphärisch recht dicht und durch eine ordentliche Charakterführung kann man sogar mit den Figuren mitfiebern. Einiges an dem Film ist überflüssig, wie zum Beispiel eine Séance, bei der durch Gläserrücken Kontakt zu dem oder den Geistern aufgenommen werden soll; andere Stellen dagegen spinnen gut an der dichten Atmosphäre, so die Liebesgeschichte zwischen der Hauptperson und einem Mädchen. Insgesamt ist also der Film ganz brauchbar, deshalb aber noch lange nicht sehenswert.
Penetration Angst nennt sich der dritte Film. Schon beim Titel bekommt man ein mulmiges Gefühl. In Kurzfassung dreht sich der Film um Folgendes: Ein dummes Gör entdeckt, dass ihre Vagina besessen ist, und statt sich einfach lieb und nett den Männern hinzugeben, frisst die Vagina die Männer auf. Da hat das Gör ja Glück, dass ihr nur brutale Idioten begegnen, und da die Vagina so klug ist, die Kleider fein säuberlich übrig zu lassen, kann man diese anschließend noch verkaufen. Aber dem Mädchen gefällt das nicht. Sie will stattdessen ein ganz normales Leben führen und so sucht sie nach einer Lösung. Da sich diese Lösung nicht finden lässt, taucht ein siamesisches Zwillingspärchen auf, von der die eine brav und christlich, die andere launisch und sexbesessen ist. Dann gibt es da noch Polizisten, die mal rumsitzen und lamentieren und mal abgeschlachtet werden.
Dieser Film scheint dem Hirn eines Pornoproduzenten entsprungen zu sein. Die Handlung ist dementsprechend dürftig aneinandergereiht, die Darsteller können sich vor allem ausziehen, die besessene Vagina nuschelt so vor sich hin, und genau das tun auch die Schauspieler. Ob der Kameramann wusste, was er da in der Hand hielt, ist wohl die interessanteste Frage bei diesem Film. Trotzdem könnte der Film Spaß machen, nämlich genau dann, wenn man ihn mit zynischen Freunden und reichlich Alkohol schaut.
Fazit:
Midsummer ist ein ganz netter Low-Budget-Film,
Cubbyhouse an der Grenze des Lächerlichen mit einigen brauchbaren und einigen unbrauchbaren Dialogen,
Penetration Angst kann sich nicht - wie dies auf der Seite des Herstellers behauptet wird - durch eine gute Story retten: Gerade die ist das Gegenteil von gut. Es gibt eine Menge seltsamster Trailer zu bewundern, über weiteres Zusatzmaterial verfügt das Produkt nicht. Ein Gutes jedenfalls hat diese DVD: Statt sich dreimal keinen Film zu kaufen, muss man sich nur einmal drei Filme nicht kaufen. Wenn das nicht wirklich geschickt ist.