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 Türkei und europäische Identität

Eine wissenssoziologische Analyse der Debatte um den EU-Beitritt

Autoren: Ellen Madeker
Verlag: VS-Verlag

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis


Das Beitrittsgesuch der Türkei um Aufnahme in der EU hatte eine nie gekannte Debatte ausgelöst, die zudem Wissenschaftler aus den unterschiedlichsten Disziplinen auf den Plan rief. So entstand auch die Forschungsidee zu der Dissertation von Ellen Madeker, die in Buchform im Verlag für Sozialwissenschaften erschienen ist.
Die Studie beschäftigt sich mit der "Türkei-Debatte", die um den Beitritt entbrannte. Dabei ging es neben der Frage, ob die Türkei die Kopenhagener Kriterien erfüllt, erstmals um die Frage nach dem europäischen Charakter eines Beitrittskandidaten. An der Frage, ob die Türkei nach Europa gehöre, teilten sich die Geister.

Das Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Theorie, Methode, Deutungsmusteranalyse, Derivationenanalyse und das Resümee.
Die Einleitung, die das Projekt vorstellt, ist dabei hochinteressant und noch allgemeinverständlich geschrieben. Denn schon das Kapitel "Theorie" ist fachlich wesentlich anspruchsvoller. Nicht-Soziologen sollten sich hier auf die Zusammenfassungen nach den Unterkapiteln beschränken, um die Ausführungen noch nachzuvollziehen zu können.
Natürlich bleibt der fachlich-anspruchsvolle Stil auch in den folgenden Kapiteln bestehen, allerdings ist die Erklärung der Methode leichter verständlich und somit eher für Nicht-Soziologen nachzuvollziehen.
Tatsächlich könnte man an dieser Stelle einiges über die Arbeitsweise einer solchen Studie lernen. Die Arbeit mit computergestützten Analysen dürfte dabei für alle, die sich mit dem Thema Soziologie auskennen, von Interesse sein, auch wenn das Thema europäische Identität nicht zum Forschungsbereich/Studium gehört.
Das fünfte Kapitel, das sich mit der Analyse der Studie beschäftigt, beginnt fachlich extrem anspruchsvoll, allerdings ändert sich dies spätestens ab dem zweiten Unterkapitel.
Abgeschlossen wird die Studie durch ein kurzes Resümee.

Ein anspruchsvolles Buch, das durch sein fachliches Niveau nur Soziologen zu empfehlen ist. Interessierte Leser dürften zu wenig verstehen von den angewandten Methoden und zu wenig von den aufgeworfenen Fragen zur europäischen Identität in den Analysen entdecken.
Der klare Aufbau der Arbeit und die Möglichkeit, computergestützte Analysen sowie die Arbeit mit der Software "MAXqda" zu verfolgen, dürfte aber auch schon für Soziologiestudenten interessant sein, auch wenn ihnen das Thema europäische Identität nicht zusagt.


Susanne Fischer



Softcover | Erschienen: 01. Dezember 2007 | ISBN: 9783531156156 | Preis: 34,90 Euro | 211 Seiten | Sprache: Deutsch

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