Gleichzeitig mit der Veröffentlichung von "Hui Buh - Der verfluchte Geheimgang", dem Auftakt zur neuen "Hui Buh"-Reihe, erschien beim Hörspiel-Label Europa im Januar 2008 auch die zweite Folge um das vorlaute Schlossgespenst: "Hui Buh - Entführung in die Geisterwelt".

Seit ihrem ersten gemeinsamen Abenteuer um den verfluchten Geheimgang ist das Mädchen Sophie zu einem regelmäßigen und gern gesehenen Gast auf Schloss Burgeck geworden. Doch als sie das erste Mal im Gästezimmer übernachtet, findet keiner der Schlossbewohner auch nur eine Minute Schlaf, denn das alte Bett quietscht und ächzt und stöhnt, dass es wahrlich keine Freude ist. Am nächsten Morgen ist eines klar: Ein neues Bett muss her! Und das kauft König Julius der 111. einem fahrenden Händler, der zufällig des Weges kommt, spottbillig ab. Doch das neue Eisenbett ist alles andere als gewöhnlich, denn in der Nacht schwebt es gemeinsam mit Sophie aus dem Schloss und in die Geisterwelt. Während das Mädchen schließlich in einem seltsamen Raum erwacht und anschließend über einen merkwürdigen Geistermarkt schlendert, machen sich König Julius der 111., Königin Konstanzia, Tommy und Hui Buh große Sorgen um ihre Freundin. Sie beschließen, den Eingang zur Geisterwelt zu finden und Sophie zu retten, bevor eines der Gespenster bemerkt, dass ein Mensch in ihre Welt eingedrungen ist. Doch das ist leichter gesagt als getan ...

Nachdem die neue Hörspiel-Reihe "Hui Buh - Das Schlossgespenst" mit ihrer ersten Folge, "Hui Buh - Der verfluchte Geheimgang", einen geglückten Start hinlegte, gelingt es auch der vorliegenden Produktion, den Hörer von sich zu überzeugen. Trotz einer Laufzeit von knapp siebzig Minuten - was in etwa doppelt so lang ist wie eine klassische "Hui Buh"-Folge - erweist sich die Handlung als abwechslungsreich, kurzweilig und amüsant, auch wenn sie insgesamt nicht ganz so sehr überzeugen kann wie der inhaltliche Verlauf des vorangegangenen Hörspiels.
Auch das neue Sprecher-Ensemble macht seine Arbeit sehr gut; Andreas Fröhlich gibt einen wunderbar ruhigen Erzähler, Stefan Krause verleiht Hui Buh eine erfrischend jugendliche Note, Christoph Maria Herbst gefällt in seiner Rolle als König Julius der 111., Jürgen Thormann mimt den ein wenig affektierten Kastellan ganz hervorragend und besonders Marie-Luise Schramms lebhafte Interpretation der Sophie bleibt zu loben. Erfreulich ist dabei, dass die Sprecher keinesfalls versuchen, die Originale der klassischen Schwesterreihe "Hui Buh das Schlossgespenst" aus den 1960er- und 1970er-Jahren zu kopieren - was bei unvergesslichen Größen wie Hans Paetsch oder Hans Clarin unweigerlich in einer Katastrophe geendet hätte -, sondern sie ihre eigenen gelungenen Interpretationen der Figuren präsentieren. Unterstützt werden sie dabei von einer atmosphärischen Musik- und Geräuschkulisse.

Fazit:
Inhaltlich hat "Hui Buh - Entführung in die Geisterwelt" zwar ein paar Schwächen und kleinere Längen, dennoch ist auch diese zweite Folge der Hörspiel-Reihe "Hui Buh - Das Schlossgespenst" eine gelungene und hörenswerte Produktion, die selbst Fans der alten "Hui Buh"-Folgen von sich überzeugen kann.