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Gefährliche Geheimnisse, düstere Endzeitszenarien - das sind die Themen, auf die sich die von Maritim produzierte Hörspielreihe "Danger" konzentriert. "Tikals Erwachen - offizieller vierter Teil der Reihe, aber dank einem Part Zero eigentlich der fünfte - ist ebenso in sich abgeschlossen wie seine Vorgänger.
Im Mittelpunkt dieses Hörspiels stehen die Forscher Aaron Chatfield, Jeff Brace und Inez McPherson. Offensichtlich seit Jahren gut befreundet, verbindet sie das gemeinsame Interesse an der faszinierenden Kultur der Maya. Inez selbst reist jedoch erst kurzentschlossen nach Südamerika zu der Kultstätte, die Chatfield und Brace untersuchen, als diese ihr von einer unglaublichen Entdeckung berichten.
Ein spanischer Archäologentrupp, der ebenfalls an den Pyramiden Untersuchungen anstellt, hat Zugang zu einer bisher unbekannten Tempelkammer gefunden. Ihr Anführer, ein angesehener Maya-Experte, hat kurz darauf den Verstand verloren, seine Teamkameraden ermordet und faselt von uralten Prophezeiungen und der Wiederkehr der Götter. Dass außerdem unmittelbar der letzte Tag der Zeitrechnung der Maya bevor steht, kann da kaum noch Zufall sein.
Als Inez in Guatemala ankommt, gerät im wahrsten Sinne endgültig alles außer Kontrolle: Flugzeuge stürzen vom Himmel, Schockwellen umrunden den Erdball - und Aaron, Jeff und Inez sehen sich mit dem spanischen Professor Perucho Morante konfrontiert, der von dem Gedanken beseelt ist, die Wiedergeburt eines mächtigen Hohepriesters zu sein.
Als sich mysteriöse Zwischenfälle und Schreckensmeldungen mehren, stellt sich die Frage, ob das Ende der Zeit tatsächlich gekommen ist.
Recht glaubwürdig bringen die Sprecher - allen voran Walter von Hauff, Michael Scherntaner, Dagmar Dempe und Eckard Dux - ihre Rollen dem Hörer nah. Nur im späteren Verlauf, wenn das Hörspiel zunehmend brutaler wird, klingt manches ein bisschen bemüht. Hintergrundgeräusche und Musik sind dafür sehr gekonnt eingesetzt. In Anbetracht dessen, dass sich "Tikals Erwachen nur über eine CD erstreckt, sind überraschend viele Sprecher am Werk. Besonders nett sticht das Extra ins Auge: Nach der eigentlichen Geschichte präsentiert man dem Hörer noch einige Outtakes, die beweisen, dass es auch bei Produktionen mit düsterem Szenario sehr lustig zugehen kann.
Für die fast 80minütige Handlung verantwortlich ist Andreas Masuth. Atmosphäre erzeugt er dadurch, dass er ins Zentrum des Geschehens das kulturelle Erbe des an sich bereits geheimnisvollen Maya-Volkes setzt. Seinen Plot würzt er dann noch mit einer gewaltigen Portion New Age, Endzeitstimmung und Science Fiction, was eine erstaunlich gute Symbiose ergibt und ein bisschen an die Theorien von Erich von Däniken erinnert.
Der Schluss kommt etwas plötzlich. Fast möchte man vermuten, dass die Handlung im nächsten Teil fortgesetzt wird - dem ist jedoch nicht so und dafür war der Bodycount wohl auch zu hoch.
Die Altersempfehlung - ab 16 Jahre - steht in diesem Zusammenhang nicht umsonst auf dem Cover. Zunächst wird dem Hörer zwar nur von Gräueltaten berichtet, in der zweiten Hälfte der Handlung wird diese jedoch in ihrer Brutalität sehr graphisch und ist nichts für zarte Gemüter. Da jagt einem die Geräuschkulisse tatsächlich den einen oder anderen Ekelschauer über den Rücken.
Dieser Teil von Danger richtet sich somit an alle, die etwas für solide inszenierte Hörspiel-Thriller übrig haben, die mit einem gewaltigen Schuss Mystik versetzt sind.