Schachspielen ist eine seit vielen Jahrhunderten beliebte und anspruchsvolle Beschäftigung. Mittlerweile gibt es zahlreiche Schachprogramme für Rechner, die für den einzelnen Spieler mehr oder weniger gute Gegner repräsentieren, mit mehr oder weniger guten Grafiken aufwarten können und vielleicht noch das eine oder andere Extra bieten.
Nun gibt es also Schach auch für die Wii. Wählbar sind Ein-Spieler- und Zwei-Spieler-Modus.
Im Ein-Spieler-Modus kann man auf einem frei wählbaren Niveau zwischen Eins und Zehn gegen den Computer spielen. Hierbei steht eine ganze Reihe nützlicher Funktionen und Optionen zur Verfügung, zum Beispiel die Hilfe, die Beratung für den nächsten Zug bietet, die Zurücknahme des letzten Zuges, Speicherung von Partien, Aufgeben, Soundeffekte und die Änderung des Figurendesigns. Das Spielbrett dreht sich immer so, dass die Seite des aktiven Spielers vorne ist, eine Option, die sich auch abstellen lässt - sie wirkt unter Umständen ziemlich irritierend.
Berührt der aktive Spieler eine Figur, so kann er sich deren Bewegungsmöglichkeiten anzeigen lassen: nicht schlecht gerade für Anfänger, die sich beispielsweise das Springerrad noch nicht so gut vorstellen können.
Es gibt übrigens auch die Möglichkeit, im Ein-Spieler-Modus gegen Freunde oder Fremde zu spielen; wie das funktioniert, wird im Begleitheft genau beschrieben.
Im Zwei-Spieler-Modus spielt man gegen einen realen Gegner. Es sind außer der Hilfe praktisch dieselben Funktionen und Optionen vorhanden wie im Ein-Spieler-Modus, so kann man auch Spielstände jederzeit speichern, später abrufen und dann fortsetzen. Zudem gibt es die Möglichkeit, dem Gegner ein Remis anzubieten. In beiden Modi wird die Zeit aufgezeichnet beziehungsweise aufsummiert, die jeder Spieler für seine Züge benötigt.

Die Darstellung des Schachbretts und der Optionen auf dem Bildschirm ist sehr übersichtlich. Als großer Vorteil der Wii gegenüber dem PC erweist sich die Möglichkeit, es sich allein oder zu zweit vor dem Bildschirm richtig gemütlich zu machen, was am PC meistens nicht recht funktioniert. Auch hat man im Idealfall einen angenehm großen Plasma-Fernsehbildschirm zur Verfügung. Das ist definitiv Luxus.
Ganz problemlos gestaltet sich die Bedienung. Wenn man mit der Wii vertraut ist, gibt es nichts Neues zu lernen, außerdem findet man eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Benutzung des Programms wie auch generell der Wii-Fernbedienung im bebilderten Begleitheft, das außerdem kurz die Schachregeln erklärt. Das Programm setzt alle üblichen Regeln um, zum Beispiel die Rochade, "en passant" oder die Umwandlung (wenn ein Bauer es bis zur am weitesten entfernten Felderreihe geschafft hat und sich dort in eine beliebige, vom Spieler zu wählende Figur verwandeln darf).
Anfänger werden sich im Ein-Spieler-Modus gern an den gegebenen Hilfen orientieren, die einem allerdings nach Erfahrung der Rezensentin das ein oder andere Mal einen Bärendienst erweisen. Überwiegend lässt sich die Hilfe jedoch empfehlen.
Die verschiedenen Optionen sind durchaus nützlich, weshalb auch erfahrenere Spieler sie zum Teil gern einsetzen werden. Möglich ist beispielsweise auch ein Zeitlimit, das den Spielern jeweils nur ein begrenztes Zeitbudget zum Überlegen und Ziehen zur Verfügung stellt.
Im Menü kann man die aktuelle oder eine gespeicherte Partie Zug für Zug durchgehen: ideal, wenn man seine Fähigkeiten methodisch verbessern möchte.
Überflüssigen Schnickschnack sucht man beim Wii-Schach vergeblich, deshalb ist die Bedienung auch so unkompliziert. Das Spiel eignet sich sehr gut für Anfänger, enthält allerdings kein gezieltes Training und lässt sich auch von Fortgeschrittenen gut nutzen. Wii-Fans, die Schach mögen, werden viel Spaß an diesem Spiel haben.