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Die Feindschaft zwischen Edgar Allan Poe und Dr. Francis Baker geht in die entscheidende Runde. Poe will endlich seine wahre Identität kennen lernen und bietet Baker dafür dessen Aufzeichnungen an, die Poe in seinen Besitz bringen konnte. Dem verbrecherischen Arzt ist es jedoch gelungen, die todkranke Leonie Goron in seine Gewalt zu bringen. In einer alten Friedhofskapelle soll der Tausch vollzogen werden. Leonie Goron gegen die Aufzeichnungen von Dr. Baker. Doch der wahnsinnige Arzt will Poe endgültig beseitigen und offenbart ihm das Geheimnis seiner Identität ...
Mit diesem Hörspiel endet der erste große Zyklus um Edgar Allan Poe, der nicht umsonst zu den anspruchvollsten und vielschichtigsten Hörspielserien gehört, die derzeit auf dem Markt sind. Was die Macher, allen voran der Autor Melchior Hala, aus dem Lebenswerk des großen amerikanischen Schriftstellers gemacht haben, ist wahrlich enorm. Nicht nur die Einbeziehung der vielen berühmten Erzählungen machen den Reiz dieser Serie aus, auch viele biografische Daten Poes sind in die Geschichten mit eingeflossen. Gerade in der vorliegenden Episode wird Bezug darauf genommen. Das Herz und die Seele der Hörspiele waren aber immer die Sprecher der drei Hauptpersonen: Ulrich Pleitgen als Edgar Allan Poe, Iris Berben als Leonie Goron und Till Hagen als Dr. Templeton alias Dr. Francis Baker. Diese drei Schauspieler haben ihre Figuren über 25 Folgen hinweg zum Leben erweckt und so real wie möglich dargestellt. In dieser Folge erreicht ihr Schaffen einen grandiosen Höhepunkt. In einer Nebenrolle als Geschäftspartner von Dr. Baker ist Sascha Rotermund zu hören, der eine wirkliche Bereicherung darstellt und den Hörspielfans als Dorian Hunter aus der Dämonenkiller Edition 21 von Nocturna Audio bekannt sein dürfte. "Metzengerstein" bietet dem Hörer eine Poe-Folge, wie sie stellvertretend für die ganze Serie stehen könnte. Eine äußerst spannende und dramatische Handlung, eine eindringliche Vision Poes, in der er die Geschichte "Metzengerstein" träumt, und ein wirklich unheimliches und offenes Ende, das Raum bietet für jede Menge Spekulation. Für alle, die in den letzten Jahren begeistert den Abenteuern des Mannes ohne Gedächtnis folgten, beginnt nun ein vollkommen neues Kapitel, denn selbst das Begleitbuch zur Serie, "Lebendig begraben", behandelt nur grob den Handlungsbogen der Folgen 1 bis 25. Besonders hervorzuheben sei hier die zweigleisige Erzählstruktur. Die ersten zwei Drittel des Hörspiels werden wie immer von Poe aus der Ich-Perspektive erzählt, während im letzten Drittel Bakers Sicht der Dinge geschildert wird. Ein äußerst gelungenes Experiment, welches das Ende der Geschichte noch um einiges unheilvoller gestaltet.
Fazit:
Ein würdiger und atemberaubend spannender Abschluss der sechsten Staffel. Der erste große Zyklus endet wirklich gespenstisch und die Sprecher, allen voran Till Hagen und Ulrich Pleitgen, ziehen alle Register ihres Könnens.
Zum Glück für den begeisterten Hörer ist mit dieser Folge nicht gänzlich Schluss und bereits im März 2008 soll es mit neuen Folgen weitergehen.