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Ich erinnere mich noch, dass ich als junger Mensch ein Buch in den Händen hielt, das in die Basic-Programmierung auf dem C64 einführte. Es versprach vollständig zu sein und hatte etwa vierhundert Seiten. Wenn man sich heute ein Programmierhandbuch wie dieses für Java kauft, verspricht es, die wichtigsten Aspekte zu behandeln und kommt auf knappe eintausendzweihundert Seiten.
Dieses Buch teilt sich in drei große Abschnitte ein. Im ersten werden Grundlagen der Java-Programmierung vorgestellt, von den primitiven Datentypen und den Operationen angefangen, dem objektorientierten Programmieren, Zeichenkettenverarbeitung, Streams, Exceptions, Collections, Generics, und und und. Der zweite Abschnitt behandelt die grafische Programmierung mit dem Abstract Window Toolkit und Swing, dem Umgang mit Applets und JavaBeans oder dem Ausdrucken von Daten.
Der dritte Abschnitt führt in fortgeschrittene Themen ein. Das soll übrigens nicht heißen, dass das Buch vorher nur einfache Themen behandeln würde. In diesem dritten Abschnitt werden Themen wie Debugging, Arbeit mit Threads, Zugriff auf URLÂ’s und Versenden von Mails, Einrichten und Verwalten von Datenbanken oder das Einbinden von Scripten besprochen.
Das Buch bietet in einem Anhang eine Einführung in Eclipse. Auf der CD zum Buch finden sich die Quellcodebeispiele, sämtliche für Java benötigten Programme samt Eclipse, JavaMail, MySQL, und zudem der Jahresinhalt des JavaMagazins von 2006. Abschließend gibt es ein Stichwortverzeichnis, das neben den ganzen Fachbegriffen auch die umgangssprachlicheren Bezeichnungen für bestimmte Routinen aufnimmt, aber noch ausbaufähig ist.
Das Buch ist umfangreich und lückenhaft. Man kann es den Autoren bei einer solch enormen Programmiersprache nicht verübeln. Dafür werden viele Themen so knapp und so vollständig wie möglich angesprochen. Wichtige Klassen und wichtige Methoden werden in Grundzügen vorgestellt und tabellarisch durch ähnliche Methoden oder Klassen ergänzt, so dass man als Leser einmal eine Einführung bekommt und diese dann auf andere ähnliche Aspekte von Java ausweiten kann.
Immer wieder auch stellen die Autoren kleine Programme vor, in denen die Einbindung bestimmter Methoden oder Klassen erläutert wird. Diese lassen sich problemlos nachvollziehen und entweder rasch eintippen oder von der beiliegenden CD runterladen.
So ist das Buch insgesamt lesbar und übersichtlich gestaltet. Die Sprache bleibt dabei sehr klar und vor allem der Gebrauch der Begriffe wird fast hundertprozentig sauber genutzt, so dass man eigentlich nie zum Rätseln über den Sinn kommt; bei über tausend Seiten eine Seltenheit, selbst bei einem guten Lektorat.
Fazit: Kein Buch, das unersetzlich ist und in jeden Programmierer-Bücherschrank gehört, kein Buch, das mit einmaligen Extras aufwartet, aber wer mit diesem Buch beginnt, ist solide und umfangreich versorgt. Wer sich über Neuerungen bei Java 6 informieren will, bekommt einen guten Überblick. Die vollständigen Möglichkeiten muss man natürlich bei der englischen online-Dokumentation von Sun zusammensuchen.