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Daniel und Oleg sind eine WG. Während Daniel stets auf der Suche nach neuer Musik ist, will Oleg lieber kiffen und dann gemütlich Stealth-Ninja zocken. Daniel studiert Medienphilosophie, kennt sich gut mit Musik aus, etwas weniger mit Frauen, während Oleg das alles eigentlich irgendwie egal ist. Hauptsache, er kann in Ruhe kiffen.
Die beiden wohnen im Schanzenviertel, dem "Szeneposerpool" - dort, wo alle links sind, aber doch nicht so wirklich. Dieses Milieu wird von Olli Ferreira und René Roggmann auf die Schippe genommen.
"Daniel & Oleg" ist kein Comic, der eine durchgehende Geschichte erzählt. Er besteht aus kleinen Strips, die meist nur ein bis zwei Seiten lang sind, seltener auch etwas länger, und die in sich abgeschlossen sind. Der Zeichenstil ist dabei sehr einfach und schlicht gehalten: Der Hintergrund wird oft nur schematisch dargestellt, Schatten und Tiefenwirkung gibt es kaum.
Die einzelnen Strips wirken mal mehr, mal weniger gut gelungen. Man muss dieses Milieu irgendwann einmal kennen gelernt haben, um sich darüber amüsieren zu können. Vielleicht muss man auch in einer WG gelebt haben, einen Kiffer gekannt haben oder einen Pseudo-Intellektuellen. Es ist eine besondere Art von Humor, an die man sich erst herantasten muss und die wahrscheinlich nicht jedem gefällt.
Die Dialoge tragen ihr Übriges dazu bei - okay, sie sollen karikieren und überziehen, aber zum Teil sind die Gedankengänge Daniels schwer zu verfolgen und das gleichzeitig noch lustig zu finden, das fällt dann gehörig schwer.
Es stellt sich die Frage, wem man diesen Comic uneingeschränkt empfehlen kann - und dafür lässt sich keine Antwort finden. Es wird jeder Leser selbst entscheiden müssen, durch ein kurzes Durchblättern, ob er diese Art von Humor mag oder nicht. Allgemeintauglich ist er wohl aber nicht.