"Wehrlos" heißt das dritte Kapitel von "Abseits der Wege". Nach der Aufregung in Flusskreuz befinden sich Gaston und sein Vater Tebald wieder zu Hause. Doch die Ruhe, die dort herrscht, ist trügerisch. Tebald wird von Spähern angegriffen und schickt seinen Sohn Gaston und dessen Freunde Halmir und Dungring auf eine neue Mission. Tebald Glück benötigt einen Boten und die drei sollen einen besorgen, doch es kommt alles anders als gedacht. Denn auch die purpurnen Prüfer sind in der Nähe und müssen Gewissheit haben. Daher werden die drei Freunde ins Verlies geworfen, doch die drei geben sich nicht auf und versuchen einen Ausbruch. Ein abenteuerlicher Wettlauf beginnt.

Ein kleines Problem bei dieser Serie ist, dass man schnell aus der Geschichte herauskommt. Da die einzelnen Kapitel logischerweise aufeinander aufbauen, muss man sich konzentrieren, um den Übergang zwischen den einzelnen Kapiteln im Hinterkopf zu haben. Denn es gibt keine Zusammenfassungen der vorherigen Geschehnisse, sondern die Geschichte setzt mittendrin ein.

Inhaltlich ist die Folge gelungen. Gaston, Halmir und Dungring machen sich auf die Suche nach dem Schmied, der einen Boten herbeischaffen kann, und stolpern direkt in die Arme der purpurnen Prüfer. Die Geschichte baut sich ein wenig mehr auf, die Rahmenhandlung verdichtet sich.

Gaston bekommt zum Beispiel neue Erkenntnisse über seinen Vater und die Nebenchronisten, nicht wirklich viel, aber immerhin ein guter Anfang. Spannend ist es allemal, da auch die eigentliche Handlung dieser Folge fesseln kann. Die Atmosphäre im Kerker und auch die neuen und alten Figuren, die nun langsam aber sicher ihre vermeintlichen Rollen in diesem Hörspiel einnehmen, sind gelungen und treiben die Geschichte voran.
Auch das Ende des dritten Kapitels ist vielversprechend und macht Hoffnung auf einen spannenden vierten Teil.

An einigen Stellen zieht sich das Hörspiel ein wenig oder anders gesagt man verweilt etwas zu lange bei derzeit unwichtig erscheinenden Dingen, wie zum Beispiel einer längeren Reise oder dem salzigen Wasser. Viele Dinge kann der Hörer einfach noch nicht zuordnen (zum Beispiel was Myrell klaut oder was mit den Leuten im Kerker bei den Prüfungen passiert), hoffentlich wird das in den nächsten Folgen noch aufgelöst.

Die 63 Minuten Spielzeit haben auf jeden Fall viel zu bieten und es bleibt abzuwarten, wie die Charaktere zueinander stehen und welche Ziele sie verfolgen. Der einzige Kritikpunkt, den man finden kann, ist, dass der Titel des Kapitels sich nicht im Handlungsverlauf widerspiegelt - denn die drei Freunde sind zu keiner Zeit "wehrlos". Das beeinflusst das gute Ergebnis dieser Produktion allerdings nicht.

Die Sprecher sind sehr gut ausgewählt und da bleibt auch kein Wunsch offen. Die Leistungen sind wirklich hörenswert und geben dem Hörspiel eine besondere Note.
Selbiges gilt auch für die Musik. Volker Sassenberg kann wieder einmal eine sehr gute Arbeit vorweisen. Die Atmosphäre dieser Reihe ist wirklich von der Musik gestützt und es klingt einfach harmonisch und dem Handlungsverlauf angepasst.

Fazit:
Ein guter dritter Teil, der sich an kurzen Passagen etwas zieht. Spannend und unterhaltsam ist die Folge auf jeden Fall und zusammen mit der guten Musik ein würdiger Fortgang der Geschichte.