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Kai ist ein Feuermagier. Oder besser gesagt, er will einer werden, nur leider muss er seine Weihe von einem anderen Magier dieser Art empfangen. Da er die letzte Flamme, also der letzte Feuermagier der Welt, ist, wird das allerdings schwierig. Außerdem liegt eine schwere Last auf seinen Schultern, denn eine alte Prophezeiung sagt, dass nur er in dem Kampf gegen die grausame Herrscherin Morgoya den Sieg davontragen kann. Sorgen macht ihm dabei vor allen Dingen, dass sein Leben dabei auf dem Spiel steht.
Doch all diese Gedanken treten in den Hintergrund, als er eine Nachricht von Feenkönigin Berchtis erhält. Er wird gemeinsam mit seinem Lehrer Magister Eulertin zu einem Treffen eingeladen, bei dem entschieden werden soll, wie man gegen das Böse vorgehen kann. Doch Eulertin muss erstmal gefunden werden, zur Zeit hält sich Kai nämlich alleine in seinem Haus in Hammaburg auf. Außerdem stellen sich ihm noch ganz andere Probleme in den Weg. Es wird ein Schiff gefunden, das von einer Mission bei den Nordmännern zurückgekehrt ist, doch es ist völlig vereist und voller Geister. Gemeinsam mit der Elfe Fi und dem Seekobold Koggs gelingt es aber, dort einen Überlebenden zu finden. Es ist Gilraen. Zur Überraschung aller ist auch er ein Elf. Fi kennt ihn und ist sogar gut mit ihm befreundet. Schlagartig wird Kais Misstrauen erweckt. Wie ist er auf das Schiff gekommen? Und warum hat ausgerechnet er als einziger überlebt? Kann er Gilraen trauen? Zu all diesen Zweifeln kommt eine nagende Eifersucht, da Fi dem Elfen wesentlich näher zu stehen scheint als ihm selbst. Fest steht trotzdem, dass er Magister Eulertin finden muss, und so beginnt eine Reise, die Kai in verschiedene Gegenden des Landes führt, in der ihm Wesen begegnen, von denen eins merkwürdiger ist als das andere.
"Der eisige Schatten" ist der zweite Teil der Trilogie "Die Chroniken der Nebelkriege" von Thomas Finn. Bereits der erste Band "Das unendliche Licht" sorgte für Aufsehen. Auch der Nachfolger zieht seine Leser umgehend in seinen Bann und fesselt sie mit einer Geschichte voller Mystik und fantastischer Wesen.
Kai ist zwar ein Junge, doch die Geschehnisse lassen ihn im Laufe der Zeit immer erwachsener werden. Er gewinnt neue Freunde, muss aber auch erkennen, dass es nicht jeder gut mit ihm meint. Ein ganz besonderer Gefährte, der sich ihm anschließt, ist ein kleiner Drache. Aber auch der birgt ein wunderbares Geheimnis. Finns Charaktere sind sehr liebevoll ausgearbeitet worden. Man kann zu jeder Zeit mit Kai und seinen Freunden mitfühlen. Gerade seine Liebe zu Fi wird in diesem Band besonders intensiv dargestellt, da Gilraen aufgetaucht ist, den er als Konkurrenz sieht.
Besonders beeindruckend sind mit Sicherheit die Kämpfe und Begegnungen mit fantastischen Wesen an ungewöhnlichen Orten. Ein absolutes Highlight stellt die Szene dar, in der Kai einen eigenen Zauberstab bekommt. Er muss sich nicht nur dem Baumriesen Wildegrimm gegenüberstellen, sondern auch einer Hexe die Stirn bieten. Natürlich hat auch Dystariel, eine sogenannte Gargyle, wieder zahlreiche faszinierende Auftritte. Sie ist mit Sicherheit einer der faszinierendsten Charaktere des Buches.
"Die Chroniken der Nebelkriege" machen im heimischen Buchregal einen guten Eindruck, denn die schimmernden Schutzumschläge mit den eigenes für die Geschichte erstellten Illustrationen sehen äußerst edel aus.
Die einzelnen Bände sind zwar in sich abgeschlossen, ergeben aber nur gemeinsam ein komplettes Bild. Man sollte sie also unbedingt alle drei lesen. Allen Freunden von spannenden Fantasygeschichten sei diese Reihe ans Herz gelegt. Sowohl junge Leser als auch erwachsene Schmökerfreunde werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Die Welt, die Thomas Finn erschaffen hat, basiert zwar auf der unseren, weist aber unendliche fantastische Facetten auf, die sie zu etwas ganz besonderem macht. Diesmal wagt er sich mit seiner Erzählung auch weit über die Grenzen Hammaburgs hinaus, was für viele großartige Schauplätze sorgt.