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Ein ferngesteuertes Auto? Ganz so leicht lässt sich der Terrainiac dann doch nicht beschreiben, denn er sieht weder aus wie ein einfaches Auto noch ist er so eingeschränkt, was den Fahruntergrund angeht. Das stattliche Fahrzug mit einer Länge von über fünfzig Zentimetern kommt in einer schicken Box daher, so dass es optisch viel verspricht. Der blaue Terrainiac hat rote Dekostreifen, die ihm ein dynamisches Aussehen verleihen. Die an den Seiten ausgelagerten Vorderreifen lassen an ein Amphibienfahrzeug denken. Hinten befindet sich ein riesiges und fast rundes Rad, dass den Wagen antreibt und sich zur Steuerung bewegen lässt. Aber können die Erwartungen, die sich bei seinem Anblick aufbauen, auch erfüllt werden?
Nachdem man den Terrainiac aus der Verpackung geholt, den Schutz für das Hinterrad angebracht und den Akku eingesetzt hat, kann es auch schon losgehen. Allerdings muss man vor dem ersten Start fünfeinhalb Stunden warten, bis der Akku genug Energie gesammelt hat. Eingesetzt wird er in einem dafür vorgesehenen Fach an der Unterseite des Fahrzeugs. Man muss einen Schraubendreher zur Hand haben, um es zu öffnen. Dann ist es endlich soweit, die Bedingungen sind perfekt, um alle angepriesenen Funktionen zu testen. Ein Park beispielsweise bietet lange betonierte Strecken, um die Geschwindigkeit voll auszureizen, genügend Pfützen, die zeigen werden, wie wasserfest der Terrainiac wirklich ist, ein sandiges Fußballfeld und jede Menge hügeligen Rasen mit Büschen und Laub.
Auf einem ebenen Untergrund funktioniert das Allroundtalent tadellos. Ist die Fahrgenauigkeit eingeschränkt, hilft die einfache Justierung der Vorderräder. Der Terrainiac erreicht eine ordentliche Geschwindigkeit, geht anstandslos vom Vorwärts- in den Rückwärtsgang über und meistert jede Kurve mit Bravour. Die Fernbedienung wirkt auf den ersten Blick etwas seltsam. Mit den Daumen kann man jeweils einen Hebel bedienen, der den Terrainiac vorwärts oder rückwärts fahren lässt, wirklich ausgefallen ist aber die Kurvenlenkung. Der linke Teil der Fernbedienung kann nach oben oder unten gedreht werden, wodurch sich das Fahrzeug entweder nach links oder rechts wendet. Was sich im ersten Moment seltsam oder sogar schwierig anhört, ist allerdings schlichtweg genial, denn so ist eine intuitive Steuerung entstanden, die sich ohne viel Nachdenken bedienen lässt. Der Wendekreis ist ein wenig groß geraten, was allerdings nicht weiter schlimm ist, da das Gerät durch seine Größe sowieso eher auf großzügiges Gelände gehört. Doch selbst wenn man öfter gegen einen Bordstein, Baum oder Zaun fährt, sorgt das zwar für den einen oder anderen kleinen Kratzer, kann dem Terrainiac aber sonst nichts weiter anhaben.
Nachdem wir uns an die Fernbedienung gewöhnt haben, geht es auf den Sandplatz. Dafür müssen wir einmal quer über den Rasen steuern. Hier zeigt sich eine leichte Selbstständigkeit des Terrainiac. Vorne hat er zwei kleine Räder, die an die Seiten ausgelagert sind, hinten befindet sich ein nahezu kugelförmiges Rad, das ihn antreibt und lenkt. Dieses riesige Rad verliert aber schnell die Bodenhaftung, wenn es hügelig wird, so dass das Fahrzeug dann schon mal ohne das eigene Zutun Kurven einschlägt oder nicht sofort auf die Fernsteuerung reagiert. Aber auch hier muss man betonen, dass es sich um ein Geländefahrzeug handelt, das man am besten dort einsetzt, wo man genügend Platz hat, dann stören diese kleinen Eigenheiten nicht weiter. Ansonsten funktioniert der Terrainiac sowohl auf Rasen als auch auf Sand einwandfrei. Waghalsige Kurven und schnelle Wechsel vom Vorwärts- auf den Rückwärtsgang lassen den Sand aufspritzen und machen eine Menge Spaß. Auch die eine oder andere Pfütze steckt er bestens weg, wird im Wasser allerdings ein gutes Stück langsamer. Laub hingegen ist als Untergrund absolut ungeeignet. Kaum auf einer Schicht Blätter angekommen, geht es weder vor noch zurück. Sooft er auf Laub landet, muss man den Terrainiac daraus per Hand befreien.
So groß der Spielspaß auch ist, leider hält er nicht besonders lange. Bereits nach circa dreißig Minuten steht der Terrainiac plötzlich still, der Akku ist leer. Für über fünf Stunden Ladezeit (was sich allerdings nach dem ersten Laden auf vier reduziert) keine sehr beachtliche Leistung. Leider handelt es sich auch um einen ganz speziellen Akku, der eingesetzt werden muss (der dem Fahrzeug aber bereits beiliegt), so dass man nicht einfach einige Ersatz-Akkus mitnehmen kann. Hier wäre eine stärkere Leistung wünschenswert gewesen. Außerdem fehlt eine kleine Einkerbung oder etwas ähnliches, an der man den Terrainiac leicht greifen und so transportieren kann. Versucht man, ihn an den Seitenrädern zu tragen, verlieren sie schnell ihre Justierung, greift man nach dem Schutz des Hinterrades, kann der bei einer solchen Aktion sogar leicht abbrechen.
Fazit: Der Terrainiac ist ein großartiges Allround-Gelände-Fahrzeug, das sich auf nahezu jedem Untergrund zurechtfindet. Laub mag er nicht, Blätterhaufen können aber umfahren werden. Der Akku hält leider nur circa dreißig Minuten. Dafür ist der Spielspaß enorm hoch. Die Fernbedienung lässt sich leicht und intuitiv bedienen, so dass man sich nicht lange einarbeiten muss und Kinder schnell problemlos mit dem Terrainiac umgehen können. Die Herstellerempfehlung für Kinder liegt bei acht Jahren. Den einen oder anderen Crash steckt er leicht weg. Das Fahrzeug sieht ungeheuer spacig aus mit seinem riesigen Rad und selbst die Fernbedienung ist diesem Look angepasst. Mit dem Terrainiac hat man mit Sicherheit eine Menge Spaß.