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Polly Perkins, Reporterin aus Leidenschaft, hat einen anonymen Brief erhalten. Sie eilt zu dem Treffpunkt, weiß aber nicht so recht, ob der Wissenschaftler, der ihr etwas wirr vorkommt, gut für einen Zeitungsartikel ist. Wenig später aber ist sie sich sicher, hinter der Story ihres Lebens her zu sein. Gewaltige fliegende Roboter greifen New York an und stehlen am helllichten Tag riesige Strom-Generatoren. Auch der zu Hilfe gerufene "Sky Captain" kann den Diebstahl nicht verhindern. Immerhin bringt er einen der Giganten zu Fall. Dabei rettet er Polly Perkins das Leben.
Doch die zeigt sich wenig dankbar, ist Joe Sullivan, der Anführer der Heldentruppe, doch ihr ehemaliger und wie sie glaubt treuloser Geliebter. Dennoch heftet sie sich an seine Fersen, denn nur über ihn glaubt sie an genügend Material kommen zu können. Schnell finden die beiden heraus, dass ein gewisser "Totenkopf" weltweit Energie und Materialien stiehlt. Auch elf geniale Wissenschaftler, die vor langer Zeit mit ihm zusammen gearbeitet haben, hat der offensichtlich verrückte Totenkopf entführt oder getötet. Polly bricht gemeinsam mit Joe auf, um den geheimen Stützpunkt von Totenkopf zu finden und seine Pläne zu durchkreuzen.
Dabei hilft ihnen ausgerechnet Franky, die Frau, wegen der Polly ihren heißgeliebten Joe verließ.
2004 in die Kinos gekommen und seit April 2005 auf DVD erhältlich, fristet "Sky Captain and the World of Tomorrow" ein Nischendasein. Fast gänzlich erfolglos zu sein, obwohl mit Jude Law, Gwyneth Paltrow und Angelina Jolie gleich drei Top-Stars mit an Bord sind, ähnelt einem Desaster.
Vielleicht ist es die fehlende Werbung, vielleicht der etwas dämliche Titel, vielleicht aber auch der inhaltliche Parforce-Ritt , der dem Zuschauer zugemutet wird.
Sicher, die Qualität der Bilder ist erstklassig, die Geschichte ebenso abgedreht wie erfrischend, der Großteil der Dialoge ironisch bis sarkastisch, der Style des Films fast schon genial zu nennen. Und doch, der Zuschauer bekommt irgendwie wenig davon mit. Alles ist zu perfekt, zu sehr dem Computer entsprungen. Denn dass die Schauspieler fast nur vor einer Blue-Screen-Wand ihre Dialoge abspulten, kann man fast immer sehen. So krankt der Film ein wenig genau an dem, was ihn auszeichnet: an seiner Perfektion. Die Schauspieler agieren ohne Makel, die Dialoge sind gewollt witzig, die gerenderten Kulissen absolut perfekt, aber der Film packt nicht. Er reißt nicht mit und lädt nicht zu Begeisterungsstürmen ein.
Es ist die Kälte der Inszenierung, die den Film ins Mittelmaß abrutschen lässt. Nie hat man das Gefühl, hier sei mit Herzblut agiert worden, immer bleibt ein gewisser Abstand. Nicht zuletzt die unterkühlte Liebesgeschichte von Joe und Polly enttäuscht maßlos. Noch schlimmer kommt Frau Jolie weg. Sie wirkt nur noch hölzern und ziemlich fehl am Platz.
Und doch, ist man glühender Fan der alten Science-Fiction-Filme wie Flash Gordon, der B-Movies, in denen alberne Weltbeherrscher und genial-verrückte Wissenschaftler sich gegenseitig ausstechen, der Schwarz-Weiß-Streifen, in denen Raumschiffe an Fäden hängend durchs All schweben oder die Helden Rasierapparate zum verglühen der Feinde benutzen, ist man in "Sky Captain and the World of Tomorrow" richtig. Man kann in Erinnerungen schwelgen und betrachten, was moderne Computer aus diesen alten Vorlagen zu machen im Stande sind.
Fast schon perfekt sind die Extras. Neben einem sechsminütigen Kurz-Film, der immerhin Jude Law dazu bracht, den Film zu produzieren und die Hauptrolle zu übernehmen, sind verschiedene Making-Offs, die zwei Audio-Kommentare und einige entfernte Szenen wirklich ihr Geld wert - zumal der Film mit unter zehn Euro außerordentlich günstig ist.