Leser der Serie "Black Dagger" werden diesen Band schon sehnsüchtig erwartet haben, wurde man doch im letzten Band mitten aus dem Geschehen gerissen - das passiert leider, wenn ein Buch auf zwei aufgeteilt wird ?

Rhage hat sich in Mary verliebt, doch im letzten Band wehrte sie sich noch gegen seine Annäherungsversuche, konnte sie doch nicht glauben, dass so ein blendend schöner Mann sich in sie verlieben könnte, in sie, die unscheinbare graue Maus.
Doch Rhage hat sich verliebt und das nicht zu knapp. Doch er hat auch Angst vor diesem Gefühl, denn die Bestie in ihm lässt sich in Marys Gegenwart immer schwerer kontrollieren.
Doch nach und nach erkennt Mary, dass Rhage nicht nur mit ihr spielen will, genauso wie sie sein wahres Wesen kennen lernt und sogar akzeptiert, dass ihr Geliebter ein Vampir ist, der von anderen Vampirfrauen trinken muss, um zu überleben - auch wenn ihr diese Intimität mit anderen natürlich gar nicht gefällt.
Apropos Intimität: Davon erlebt man als Leser ein ganzes Stückchen mehr als in den Vorgängerbänden. Könnte da dran liegen, dass es gerade Rhage, der Schönling, der Womanizer, ist, um den sich dieses Buch dreht, oder auch daran, dass weniger gekämpft wird und man irgendwie für Dramatik sorgen muss ?
Die Beziehung zwischen Rhage und Mary ist in mehr als einer Hinsicht kompliziert: Zum einen ist sie ein Mensch, er ein Vampir. Doch auch ihre Erkrankung macht Mary wieder mehr zu schaffen: Der Krebs ist zurückgekehrt und befindet sich nun im Endstadium, es gibt keine Hoffnung mehr für sie. Diese Diagnose droht nicht nur sie zu töten, sondern auch Rhage zu zerstören.
Auch wenn sich das jetzt so anhören mag: Die Aktion kommt nicht zu knapp, nicht alles ist romantisch-dramatisch gehalten, es wird auch blutig-dramatisch. Die Lesser, die seelenlose Gemeinschaft der Vampirjäger, hat sich eine andere Taktik zugelegt und zieht die Schlinge um die Bruderschaft der Black Dagger langsam enger.
.
Dieses Buch macht Spaß. Natürlich, es ist nicht anspruchsvoll, es geht immer noch hauptsächlich um Vampire und darum, wie gut diese aussehen und was für tolle Liebhaber sie doch sind - am Ende wird sich wohl fast jede Frau ihren eigenen Vampir wünschen - aber es gibt auch ernstere Ansätze, wie zum Beispiel Marys Krankheit. Der Leser erfährt auch endlich, warum Rhage sich in eine reißende Bestie verwandelt, wenn er sich nicht oft genug abreagiert und über welch große Macht die Jungfrau der Schrift, die Erschafferin der Vampire, verfügt.
Auch auf die nächsten Bände wird wieder Appetit geweckt, als sich eine überraschende Liebesgeschichte rund um Zsadist anbahnt. Ausgerechnet Zsadist, der Vampir, der sich von jedem fernhält und jeden außer seinen Brüdern zu hassen scheint ?
Man darf also gespannt sein auf "Mondspur".