Rajastan, das klingt nach altem Indien, nach Dschungel und Palästen, nach Tigern, Juwelen auf Turbanen und Frauen in Saris... aber stimmen all diese Bilder oder mischen wir nur jedes vorhandene Indienklischee zusammen?
Natürlich hat dieses Land, dieser Teil des indischen Subkontinents eine traditionsreiche Geschichte, die sich in zahllosen prachtvollen Gebäuden widerspiegelt. Doch auch die Landschaften Rajasthans sind reizvoll und vielseitig - wenn auch bei weitem nicht so grün, wie man sich das vielleicht vorstellt.
All dies versucht Reiner Sahm in seinem für den Deutschen Fotobuchpreis nominierten Buch "Rajasthan -Panoramafotografie" einzufangen.

Das Buch zeigt Bilder aus sieben Regionen, Agra, Jaipur, Land of the Heroes, Udaipur, Jodhpur, Jaisalmer, Land of the Thar, sowie vom Festival of Colours. Schon das Inhaltsverzeichnis, das eine Spalte der letzten Seite der Einführung bedeckt, macht mit seinen kleinen Bildern Lust, in dem Buch zu blättern.
Der Wunsch wird verstärkt, wenn man erkennt, dass neben den ganzseitigen Fotos ausklappbare Bilder vorhanden sind, die sich über drei Seiten erstrecken. So schafft es Reiner Sahm wirklich Panoramaansichten zu präsentieren. Allerdings sind es keine klassischen Naturpanoramen, sondern vor allem die fantastischen Gebäude der Region, Paläste und Tempel, die gezeigt werden.
Schön ist auch, dass trotz den großformatigen Bilder auch Platz für Detailabbildungen, zum Beispiel von einem Mosaik des Stadtpalastes von Udaipur, vorhanden ist.
Ähnlich beeindrucken die Farben und Lichtverhältnisse in den einzelnen Bildern, besonders schön in den Kapiteln Agra und Jaipur, in denen einge der Paläste geradezu zu leuchten scheinen.
Von der lebendigen Kultur bekommt man in den zahlreichen Fotos der Menschen der Region etwas mit, besonders natürlich im letzten Kapitel über das "Festival of Colours".

Aber auch etwas Negatives ist über das Buch zu berichten: Das schwarze Stoffcover zieht Staub und Haare geradezu an, so dass schnell das Bedürfnis aufkommt, das Buch abzustauben.
Ansonsten ist es ein beeindruckender, großer Bildband geworden, der mit faszinierenden Bildern dieser nördlichen Region Indiens zu beeindrucken weiß. Besonders überzeugen können natürlich die ausklappbaren Fotos, die trotz ihrer Größe nichts an Qualität einbüßen.
Da kann man nur noch viel Glück für den Deutschen Fotobuchpreis wünschen.