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Harry Keogh dringt in die russische Forschungsstation ein und befreit das junge Mädchen, welches zusammen mit ihrem Vater dem britischen Agenten Michael "Jazz" Simmons Unterschlupf gewährte. Ihr Vater stirbt bei den brutalen Verhören der russischen Soldaten. Dem Totenhorcher Harry Keogh gelingt es zudem eine der Wamphyri-Kreaturen zu vernichten, mit denen die Russen experimentieren. Als Harry dank seiner Fähigkeit der Teleportation in das russische Lager zurückkehrt, um dem Geheimnis des Dämonentores auf die Spur zu kommen, wird er entlarvt und muss fliehen. Doch die so genannten Möbiustore reagieren in der Nähe des Dämonentores anders als erwartet und Harry verliert sich fast in der Unendlichkeit. Dank seiner Fähigkeit mit den Toten zu sprechen, gelingt es Keogh Kontakt mit dem Entdecker dieser anderen Dimension, eben Möbius selbst, aufzunehmen. Dieser erklärt ihm, wie er es trotzdem schaffen kann in die Welt der Wamphyri einzudringen. Dort trifft er seinen verschollenen Sohn wieder, der jetzt erwachsen ist und sich "Herr der westlichen Gärten" nennt. Harry Junior rettet seinen Vater vor einem Angriff des mächtigen Wamphyri-Lords Saitis, der den beiden Männern bittere Rache schwört. In einer fremden Welt kommt es zur mörderischen Schlacht zwischen den Menschen und den Wamphyri ...
Konsequent verfolgt Brian Lumley die Story um die Welt der Wamphyri jenseits des Dämonentores weiter und führt sie zu einem fulminanten Höhepunkt, nämlich dem oben erwähnten Kampf zwischen den Menschen, den Travellern, und den blutsaugenden Parasiten. Auch die russische Forschungsstation in Sibirien wird indirekt in die Schlacht mit einbezogen und die sinnverwirrenden Mutationen zwischen Mensch und Monster beschwören Schreckensvisionen in der Fantasie der Hörer hervor, wie sie allenfalls Clive Barker und H.R. Giger ersonnen haben. Lediglich die Passagen, in denen über Möbius-Tore und andere Dimensionen diskutiert wird, ziehen sich in die Länge und laden geradezu dazu ein, die Aufmerksamkeit des Hörers abschweifen zu lassen. Nichtsdestotrotz bietet Lutz Riedel wieder eine superbe Leistung ab und liest den Text mit der nötigen Energie und Hingabe. Dabei schafft er es auf unvergleichliche Art und Weise die verschiedenen Dimensionen und Lokalitäten vor dem geistigen Auge des Hörers Wirklichkeit werden zu lassen und die agierenden Personen zum Leben zu erwecken. Selbst die weiblichen Rollen wirken nicht aufgesetzt und unnatürlich, was nicht daran liegt, dass Riedel ihnen eine besonders feminine Stimme verleiht, sondern weil er eben dies gar nicht erst versucht und seinen eigenen Stil konsequent weiterverfolgt. Dennoch schafft er es den Personen unterschiedliche Nuancen in ihrer Sprechweise zu geben und passt sich auch im Tempo der jeweiligen Situation ideal an. Untermalt wird die abgedrehte und schauerliche Szenerie an den jeweiligen Kapitelwechseln durch eine stimmungsvolle und passende Musik.
Äußerlich ordnet sich dieses Hörbuch in die lange Reihe der bisher erschienenen Titel ein und hebt sich angenehm von anderen Veröffentlichungen des Genres ab. Dabei passen Layout und Titelgrafik perfekt zur Story, wenngleich das Motiv nicht unbedingt hundertprozentig dem Inhalt entspricht, dafür aber die Atmosphäre des Hörbuchs hervorragend wiedergibt.
Fazit:
Grandiose Lesung eines innovativen Romans, der das Vampirthema auf eine Weise angeht, die sich angenehm von der sonst üblichen Massenware abhebt.